Die letzten Wochen hat Corona nicht nur Deutschland bewegt, sondern auch uns SOPHISTen. Bzw. eben nicht! Auch wir SOPHISTen sitzen @Home und arbeiten @Home. Generell stellt die Arbeit @Home für viele Bereiche in der Entwicklung und auch für das Requirements-Engineering keine Hürde dar, abgesehen von Infrastrukturthemen wie eine Webcam, ein Headset, ein Laptop, eine VPN Verbindung, eine ausreichend schnelle Internetverbindung, …
Insbesondere für uns ist bereits vor Corona das verteilte Arbeiten selbstverständlich gewesen. Das gilt jedoch nicht nur für uns als Coaches und Berater. Viele unserer Kunden verteilen sich auf mehrere Standorte und manche Firmengelände sind so groß, dass man fast dazu neigt, einen Reiseantrag zu stellen, wenn man ins Besprechungszimmer auf der anderen Seite des Geländes muss. Dies und die Einführung von Tools wie Skype for Business oder Teams in Kombination mit stets knappen Meetingräumen führte bereits zu vermehrten Remote-Besprechungen – als ideale Vorbereitung für diese Zeit.
Aber was bedeutet verteiltes Arbeiten? Wir unterscheiden hierfür zwischen den folgenden drei Kategorien: split, hybrid und remote.
Von split spricht man, wenn das Team in mehreren räumlich getrennten Gruppen aufgeteilt ist und diese online zusammenarbeiten.
Ein hybrides Team besteht aus einer Gruppe, die lokal arbeitet, und um mehrere verteilt arbeitende Teammitglieder erweitert wird.
Und zuletzt gibt es remote Teams, die ausschließlich online, wie z.B. jeder ist @Home, zusammenarbeiten.
In den letzten Jahren haben wir in allen Varianten erfolgreich in Projekten gearbeitet – wobei immer eine mehr oder weniger große Anzahl Präsenzveranstaltungen vorkam. Gerade in den letzten Wochen haben auch wir SOPHISTen fast ausschließlich remote gearbeitet.
Wenn auch Sie jetzt auf die ein oder andere Weise verteilt arbeiten, haben Sie es bestimmt schon gemerkt:
1. Die Tools sind einsatzbereit
Ob wir nun per E-Mail Termine zum Videoanruf ausmachen oder unsere Arbeitsergebnisse teilen wollen, die Tools, die wir einsetzen, sind bereits größtenteils remotefähig: Wir benötigen hierfür jedoch Vertreter nachfolgende Toolkategorieren, um verschiedene Aufgaben abzudecken:
Synchrone Kommunikation:
Zum einen wird ein Tool benötigt, mit welchem synchron in Echtzeit kommuniziert werden kann. Dies macht die Kommunikation persönlicher und hilft den zwischenmenschlichen Beziehungen der Mitarbeiter. Wer mag es nicht in ein lächelndes Gesicht zu blicken und mit der Person zu reden?
Vertreter: Videokonferenz-Systeme
Asynchrone Kommunikation:
Diese Art nutzen wir für Kommunikation, bei der wir nicht sofort eine Antwort benötigen und manchmal auch, wenn wir die Reaktion nicht mitbekommen möchten.
Vertreter: Chat- und Mail-Systeme
Teilen von Inhalten:
Arbeitsergebnisse, Dokumentationen, etc. sollen geteilt werden, damit jedem Teammitglied diese für seine Arbeit zur Verfügung stehen.
Vertreter: Wiki-Systeme, Dateiablagen und natürlich RM- und Modellierungstools
Organisieren:
Damit planen, priorisieren und steuern wir Ressourcen und Aufgaben.
Beispiel: System zur Pflege des Backlogs, Terminkalender, Adressbücher
Visualisieren:
Ein Tool, mit dem gemeinsam Ergebnisse betrachte, be- und erarbeitet werden können.
Vertreter: Screen Sharing, Whiteboards, MR, AR und VR Systeme
In den meisten Arbeitsumgebungen sind bereits Tools verfügbar, die mehrere von den genannten Aufgaben abdecken.
Um @Home zu arbeiten, brauchen wir jetzt „nur (1)“ noch eine
> Verbindung mit dem Firmennetzwerk z.B. VPN,
> genügend Bandbreite und
> falls nicht schon vorhanden – die Möglichkeit für Videokonferenzen und Screen Sharing.
2. Die kleinen Steine tun dem Getriebe weh
Seltsamerweise sind es oft die kleinen Dinge, die die größte Herausforderung darstellen. Da ist die Zeit „in der Warteschleife“ bis der Termin losgeht (Remote-Smalltalk), der fehlende Punkt in den Meeting-Regeln, ob die Kamera und das Mikrofon an oder aus bleibt und wie man ein schnelles Stimmungsbild („Sind 10 Minuten länger ok?“) einholt.
3. Workshops funktionieren remote – mit guter Vorbereitung
Auch klassische Workshop-Formate, auch die des Requirements-Engineerings, lassen sich auf die Remote-Welt transferieren, hierfür wird nur Kreativität – und gerade am Anfang – viel mehr Vorbereitungszeit benötigt.
In den nächsten Wochen werden wir Ihnen hier unsere Erfahrung, viele Tipps und Tricks zum Thema Remote-(Requirements-Engineering-)Workshops zur Verfügung stellen.
Tipp: Viele der Phasen und Formate und Tools für Workshops kommen auch in Trainings vor. Am 27.05. und 18.06. finden kurze und kostenlose Trainingseinheiten statt, die Ihnen zeigen, wie wir Remote-Trainings gestalten.
Zur kostenlosen Anmeldung kommen Sie hier :
https://www.sophist.de/anmeldung-remote/
Unser Fazit aus dem remote Arbeiten @Home ist ganz einfach: Mit ausreichender Vorbereitung und etwas Kreativität können klassische Workshop-Formate auf die remote Welt mit klassischen Tools übertragen werden.
Bleiben Sie gesund!
Ihre SOPHISTen
Hier finden Sie die weiteren Blogbeiträge aus der Reihe:
(1) Natürlich sind wir uns der Komplexität des Themas durch z.B. Sicherheitsaspekte oder Arbeitsschutz bewusst.
Guten Tag,
für „split“ sagen wir bei uns durchaus auch „verteilt“, für „hybrid“ sagen wir durchaus auch „gemischt“, und für „remote“ haben wir noch kein Standardbegriff, derzeit etwa je nach Kontext „wir arbeiten verteilt“, „von zu Haus“, „ich bin via Skype dabei“, Fern- und Telearbeit sind aber auch nicht unüblich. VIelleicht fällt jemanden noch eine schöne deutsche Umschreibung ein – Sprache is doch unser Handwerk ;-).
Und auch, wenn angeblich über das Internet alles so einfach und gut geht, als jemand, der seit 1991 mit anderen viel über das Internet zusammenarbeitet, sage ich, dass das reale Treffen nur teilweise zu ersetzen ist, gerade in komplizierten Situationen.
Menschen sind soziale Wesen, das sollte man immer im Hinterkopf berücksichtigen.
Viele Grüße, W. Lohmann