Drei Mythen rund um A SPICE

In unserer neuen Serie möchten wir Ihnen über A SPICE erzählen.
Den Anfang machen wir mit einer kurzen Einführung und Allgemeinen Informationen . Das A steht übrigens für Automotive :-)
Den Rest erfahren Sie natürlich auch.

Also klären wir doch erstmal die Frage: „Was ist Automotive SPICE?„.

Automotive Software Process Improvement and Capability Determination, kurz Automotive SPICE, ist zweifellos ein wichtiges Werkzeug zur Verbesserung der Systementwicklungsprozesse in der Automobilindustrie. Es bietet eine strukturierte und standardisierte Herangehensweise, um die Qualität und Effizienz in der Entwicklung zu steigern.

Die Kernbedeutung von Automotive SPICE lautet zusammengefasst:

  • Prozessverbesserung: Automotive SPICE zielt darauf ab, die Systementwicklungsprozesse inkl. Software- und Hardwareentwicklung, in der Automobilbranche zu verbessern. Es bietet einen strukturierten Rahmen, um Prozesse zu bewerten, zu überwachen und kontinuierlich zu verbessern.
  • Fokus auf Qualität: Der Standard konzentriert sich auf die Verbesserung der Systemqualität und die Reduzierung von Fehlern in der Entwicklung von Automotive-Systeme.
  • Prozessbewertung: Durch Bewertung von Prozessen und Prozessfähigkeit können Unternehmen ihre Systementwicklungsmethoden bewerten und potenzielle Schwachstellen identifizieren, um entsprechende Verbesserungsmaßnahmen umzusetzen. Ziel ist es einen unternehmensübergreifend vergleichbaren Bewertungsmaßstab bereitzustellen.

Der Standard Automotive SPICE umfasst Prozesse, die typischerweise im Rahmen einer Systementwicklung in der Automobilbranche benötigt werden und liefert dadurch ein Referenzmodell. Diese Prozesse sind in sogenannten Prozessgruppen zusammengefasst.

Hier ein Beispiel:

Prozessgruppe Systementwicklung (SYS) beinhaltet die Prozesse:

  • Requirements Elicitation (SYS.1)
  • System Requirements Analysis (SYS.2)
  • System Architectural Design (SYS.3)
  • System Integration and Integration Test (SYS.4)
  • System Qualification Test (SYS.5)

Neben einer kurzen Beschreibung des Zwecks umfasst jeder dieser Prozesse sogenannte Process outcomes, die die Ergebnisse der erfolgreichen Implementierung des jeweiligen Prozesses beschreiben. Dabei muss nicht jedes Ergebnis ein spezifisches Arbeitsergebnis aus einem Prozessschritt sein, wie zum Beispiel in der folgenden Tabelle als Process outcome: „1) continuing communication with the stakeholder is established;“.

Zusätzlich beinhaltet jeder Prozess „Base practices“, die Tätigkeiten zur Durchführung des jeweiligen Prozesses eingesetzt werden sollten, um die „Process outcomes“ zu erzeugen. Die tatsächlichen Arbeitsergebnisse der Prozesse werden als „output work products“ bezeichnet. Als Beispiel zur Erläuterung des Aufbaus betrachten wir einen Auszug des Prozesses der Systemanforderungserhebung (SYS.1) aus der 3.1 Version von ASPICE [1]. Bitte beachten Sie, dass dies nur eine grobe Darstellung des Aufbaus von ASPICE anhand eines Beispiels ist, und tatsächlich umfasst ASPICE viele weitere Prozesse, Prozessgruppen und Base Practices.

Die Idee von Automotive SPICE ist gut, doch transformiert sich dieser Standard in der Praxis mehr und mehr zum Selbstzweck. Obwohl Automotive SPICE einen Rahmen und Ziele für die Prozessgestaltung bietet, bleibt es dennoch Aufgabe des jeweiligen Unternehmens, den Standard mit einer angemessenen Portion an Expertise und Realismus umzusetzen. Unternehmen investieren viele Ressourcen und verlieren dabei das Wesentliche aus den Augen: das zu entwickelnde Produkt. In unserer Blogserie möchten wir gerne einige Mythen rund um diesen Standard ansprechen.

Bleib einfach dran, um mehr über diese Mythen in den nächsten Blogbeiträgen zu erfahren.

[1] Auszug aus dem Automotive Spice 3.1: https://www.automotivespice.com/fileadmin/software-download/AutomotiveSPICE_PAM_31.pdf

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