Anforderung komplett löschen, auslagern oder archivieren?

In der Welt der Produktentwicklung ist der Umgang mit Anforderungen von entscheidender Bedeutung. Jede Anforderung repräsentiert oft einen erheblichen zeitlichen und personellen Aufwand, besonders wenn es sich um sorgfältig abgestimmte und verifizierte Anforderungen handelt. Die Entscheidung, ob eine als löschwürdige identifizierte Anforderung gelöscht, ausgelagert oder archiviert werden sollte, kann komplex sein und muss sorgfältig abgewogen werden.

Löschung, Auslagerung oder Archivierung von Anforderungen

Der vollständige Löschvorgang einer Anforderung kann manchmal zu endgültig sein, besonders wenn die Möglichkeit besteht, dass der vorher investierte Aufwand in Zukunft von Nutzen sein könnte. Eine potenziell zu löschende Anforderung könnte in eine Vorlage für die zukünftige Wiederverwendung umgewandelt werden, anstatt sie endgültig zu löschen.

Vorteile der Auslagerung und Archivierung

Eine kluge Strategie kann darin bestehen, Anforderungen von spezifischen Details (z. B. konkrete Werte) zu befreien und sie in einer Form zu konservieren, die eine spätere Wiederverwendung ermöglicht. Ein solcher Vorlagenkatalog kann als wertvoller Input für zukünftige Anforderungen dienen und hilft, Zeit beim Erstellen neuer Anforderungen zu sparen.

Besonders in Unternehmen, die regelmäßig mit Anforderungen arbeiten, kann es sinnvoll sein, Anforderungen nicht direkt zu löschen, sondern sie in einer separaten, nicht rechtsverbindlichen Dokumentation zu archivieren. Diese Kennzeichnung hilft, Verwechslungen zu vermeiden und gewährleistet, dass wertvolle Informationen nicht verloren gehen.

Entscheidungsfindung: Löschung, Auslagerung oder Archivierung?

Im Folgenden präsentieren wir eine beispielhafte Entscheidungsmatrix mit verschiedenen Merkmalen, die Indikatoren dafür sein können, ob eine Anforderung gelöscht, archiviert/ausgelagert oder weiter geprüft werden sollte. Eine solche Matrix kann als Orientierungshilfe dienen, jedoch muss jede Anforderung individuell geprüft werden, um festzustellen, ob sie tatsächlich obsolet ist. Je nach den Gegebenheiten in Ihrer Organisation, sollten die Merkmale für eine Matrix sorgfältig ausgewählt und abgestimmt werden. Auch in diesem Fall gibt es leider kein Universalrezept.

• Löschkriterien:
  • Die Anforderung ist irrelevant für zukünftige Projekte.
  • Es gibt keine Abhängigkeiten oder Auswirkungen auf andere Systeme.

• Auslagerungskriterien:
  • Die Anforderung enthält allgemeine Bestandteile, die in Zukunft nützlich sein könnten.
  • Die Anforderung kann als Vorlage für zukünftige Projekte dienen.

• Archivierungskriterien:
  • Die Anforderung hat historische Bedeutung oder enthält wertvolle Informationen.
  • Die Anforderung könnte in der Zukunft wieder relevant werden.

Fazit

Das Verwalten von Anforderungen erfordert sorgfältige Überlegungen und Strategien, um den maximalen Nutzen aus dem investierten Aufwand zu ziehen. Durch die Erstellung von Vorlagen und das kluge Archivieren von Informationen können Unternehmen die Effizienz steigern und gleichzeitig wertvolle Ressourcen bewahren.

Bleiben Sie uns für den nächsten Teil unserer Serie treu, in dem wir das endgültige Löschen einer Anforderung und die dahinterliegenden Prozesse genauer untersuchen werden, um diese Strategien in Ihrem Unternehmen zu implementieren. Sollten Sie Hilfe bei der Umsetzung benötigen, unterstützen wir Sie gerne.