In unserem ersten Teil dieser Blogserie haben wir Ihnen den BegriffsMASTER vorgestellt. Dieser wird wie erwähnt verwendet, um Substantive zu definieren, welche Objekte bzw. Klassen, Eigenschaften/Attribute, Akteure, Rollen oder externe Systeme oder Organisationen beschreiben können.
In diesem Teil geht es nun um die Definition unserer in den Anforderungen genannten Prozess, d.h. um die Definition unserer Verben.
Der ProzesswortMASTER
Wie bereits im vorherigen Teil unserer Blogserie beschrieben, bezeichnet man Verben zur Beschreibung der Prozesse auch als Tätigkeitswort oder Prädikat. Da TätigkeitswortMASTER zu lang ist, und sich PrädikatsMASTER oder VerbMASTER komisch anhört, haben wir uns für den Namen ProzesswortMASTER entschieden.
Unsere Verben, genauer gesagt Vollverben, geben die Funktionalität des Systems wieder und damit den Kern der Anforderung. Zur Klarstellung dieser Funktionalität ist es wichtig, genau zu wissen, was der Autor der Anforderung fordert. Geht es in Ihrem Umfeld bei „eingeben“, „einsetzen“ und „einfügen“ um verschiedene Dinge? Falls ja, müssen Sie das explizit darstellen. Es gilt, die Prozesswörter genauer zu untersuchen und konkret zu definieren. Wir verfolgen dabei wie immer das Ziel, dass jeder Verfasser oder Leser einer Anforderung exakt das gleiche unter einem bestimmten Verb versteht. Beste Erfahrungen haben wir in unseren Beratungsprojekten oder auch in RE-Leitfadenerstellungen damit gemacht, eine Prozesswortliste als Teil eines Glossars als Hilfsmittel zu etablieren. Darin werden – wiederum zentral – alle Vollverben, die in den Anforderungen Verwendung finden, gesammelt und definiert.
Zur Beschreibung der Bedeutung des Vollverbs, können Sie dann den in Abbildung 1 dargestellten ProzesswortMASTER verwenden.
Nutzt man nun den in Abbildung 1 dargestellten ProzesswortMASTER, dann könnte man für ein Smart-Home-System (= SHS) die folgende Definition verfassen.
„Im SHS muss auswählen den Prozess bedeuten, bei dem der Benutzer eine oder mehrere
vom System angezeigte Information(en) markiert“
Noch ein Hinweis: Prozesswörter lassen sich sehr gut wiederverwenden. Definieren Sie diese Prozesswörter einmal, erzeugen Sie daraus eine Prozesswortliste und verwenden Sie diese auch in zukünftigen Projekten. Damit sparen Sie sich den Aufwand, diese Verben immer wieder neu zu definieren.
Fast haben wir nun alle Wörter definiert. Doch eine Schablone fehlt noch. Lassen Sie sich überraschen!