Anforderungen ermitteln – Hellsehen für Fortgeschrittene

Liebe Leserinnen und Leser,

herzlich willkommen zurück auf unserem Blog! Auch wenn der Januar schon gefühlt wieder rum ist, wünschen wir Ihnen ein gesundes neues Jahr.

Auch dieses Jahr haben wir uns natürlich wieder vorgenommen Trainings durchzuführen, Vorträge zuhalten, Artikel zuschreiben, die SOPHIST DAYS 2018 abzuhalten und  rum um das Thema Requirements-Engineering zu forschen – kurzum die RE-Welt wieder ein großes Stück besser zu machen.

Auf unserem Blog halten wir Sie natürlich auch weiterhin auf dem Laufenden!

Mit diesen Worten starten wir auch gleich mit dem nächsten Buchkapitel aus unserem Requirements Engineering & Management in der Praxis

Was haben ein REler und ein Hellseher gemeinsam? Wenn sie hören könnten, was andere nicht sagen hätten sie es sehr viel leichter.

Was macht der Hellseher dagegen? Hm, Tarotkarten, Kristallkugeln, vielleicht ein bisschen Trance.

Im Requirements Engineering geht es nicht ganz so transzendent zu, aber auch dort gibt es einige Methoden, die das Leben leichter machen. Das schöne ist, für ganz unterschiedliche Arten von Wissen gibt es ganz unterschiedliche Arten von Ermittlungs-Methoden. Das ist besonders wichtig für das Wissen, das die Kunden vordergründig nicht aussprechen.

Zum Beispiel gibt es Wissen von dem wir gar nicht wissen, dass wir es wissen. Das sogenannte unterbewusstes Wissen. Wir wenden es täglich an, aber wenn man danach gefragt wird, muss man überlegen. Zum Beispiel: Wo genau befindet sich bei Ihrem Auto der Rückwärtsgang?

Haben Sie jetzt auch diese Armbewegung gemacht?

Das Problem an dieser Art von Wissen ist, dass besonders dies in eine Spezifikation soll und vorher irgendwie ermittelt werden muss. Unser Buch „Requirements Engineering & Management in der Praxis“ schlägt Vorgehen wie Feldbeobachtung oder Reuse vor.

Es gibt aber auch ganz unbewusstes Wissen. Die Stakeholder können dies normalerweise nicht einfach nennen, sondern brauchen Anstöße, um ihre Kreativität spielen lassen zu können. Im Gegensatz zu bewusstem Wissen existiert am Anfang der Anforderungserhebung eher eine grobe Idee anstatt einer festen Vorstellung. Hier schlägt unser Buch unter anderem Brainstorming paradox vor.

Brainstorming paradox ist schnell erklärt: man sammelt nach dem Brainstorming-Vorgehen die Ideen, wie etwas nicht sein darf. Z.B. ‚Was würde unser Spiel zum Langweiligsten der Welt machen?‘ ‚Wie können wir das Projekt am besten gegen die Wand fahren lassen?‘

So oder mit weiteren Methoden kommt man an mögliche, neuartige Eigenschaften eines Systems.

 

Auf diesem Bild sehen Sie ein Beispiel für Brainstorming paradox aus unserem Alltag.

 

 

 

 

 

 

Bildquelle: Christian Ruff, SOPHIST GmbH

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