ALLES KLAR?

Der IG Nobelpreis (Anti Nobelpreis), wobei IG für „ignoble“ also „unwürdig“ steht, ist eine satirische Auszeichnung, um wissenschaftliche Leistungen zu ehren, die „Menschen zuerst zum Lachen, dann zum Nachdenken bringen“. Dabei ist das Motto auch eine Bedingung für eine Nominierung.

Diese Preise werden dann in 10 Kategorien verliehen, die wären: Kardiologie, Literatur, Biologie, Medizin, Technik, Kunstgeschichte, Physik, Frieden, Wirtschaft und Sicherheitstechnik. Dieses Jahr wurde der Preis am 15. September verliehen. Dabei ist uns SOPHISTen das Paper aufgefallen, das den diesjährigen Preis für Literatur bekommen hat. Dort wird der Frage nachgegangen, warum Juristische Texte eigentlich so kompliziert und schwer zu verstehen sind. Der Titel lautet „Poor Writing, Not Specialized Concepts, Drives Processing Difficulty in Legal Language”

Es wurde dabei der Frage nachgegangen, welche Arten von Schwierigkeiten Laien beim Lesen von Verträgen haben. Außerdem wurden die Ursachen der „Verarbeitungsschwierigkeiten“ erforscht.

Quelle: istockphoto (Autor: gpointstudio)

Zuerst wurden in der Studie nicht-juristische und juristische Texte verglichen um die wesentlichen Unterschiede zwischen den Textarten zu finden. Basierend darauf wurde ein Experiment mit Studienteilnehmenden durchgeführt, um zu sehen welche der spezifischen Eigenschaften von juristischen Texten zu Verständnisschwierigkeiten führen.

Uns als SOPHIST(en) sind dabei die Parallelen zum SOPHIST REgelwerk und den zu vermeidenden Fehlern der Natürlichsprachlichen Dokumentationen aufgefallen.

Zum Glück ist es so, dass wir bereits viele der in der Studie angesprochenen Merkmale kennen und schon möglichst vermeiden.

  • Word choice – Definieren Sie ihre Fachbegriffe und nutzen Sie sie einheitlich
  • Center-embedding – Schreiben Sie lieber kurze und strukturierte Sätze, und vor allem nur eine Anforderung pro Satz
  • Active/passive voice – Nutzen Sie lieber die Aktivformulierung, um klar zu stellen wer für welche Systemaktivität verantwortlich ist
  • Word frequency – nutzen Sie keine (altmodischen) Floskeln wenns auch einfach geht

Was wir so noch nicht explizit lehren, ist das Vermeiden von GROSSBUCHSTABEN für bestimmte Begriffe. Dieses Merkmal wird in der Studie „Capitalization“ genannt. Gerne möchten wir hierzu aber mehr erfahren. Wie sind Ihre Anforderungen oder wichtige Begriffe darin gestaltet? Haben Sie schon Erfahrungen mit der Qualitätsverbesserung von natürlichsprachlichen Anforderungen gemacht?

Über Ihr Feedback würden wir uns sehr freuen ?

Quellen:

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0010027722000580?via%3Dihub

https://improbable.com/ig/winners/

https://de.wikipedia.org/wiki/Ig-Nobelpreis

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