Digital Design Professional vs Requirements Engineer

Im ersten Blogbeitrag zu Digital Design haben wir Ihnen die Notwendigkeit des Digital Designs in der heutigen Zeit aufgezeigt. Nun untersuchen wir genauer, inwiefern sich der Digital Designer von dem Requirements Engineer unterscheidet.

Betrachten wir dazu als Beispiel die Entwicklung einer App zum Erlernen einer Sprache. Der Requirements Engineer ermittelt die Anforderungen bei den entsprechenden Stakeholdern wie z.B. bei zukünftigen Nutzern, bei Linguistikern, dem Management, dem Marketing usw. Diese Anforderungen dokumentiert er und validiert diese so oft wie nötig mit allen notwendigen Stakeholdern. Der Requirements Engineer ist ebenfalls verantwortlich für die Verwaltung dieser Anforderungen und leistet dabei einen essenziellen Beitrag zur Systementwicklung. Die dokumentierten Anforderungen werden dabei zumindest in der Theorie bewusst technisch lösungsneutral gehalten, um einen gewissen Freiheitsgrad für die spätere Entwicklung zu ermöglichen.

Wagen wir jedoch einen Blick tiefer in die Praxis, z.B. bei der Modellierung der Anforderungen. Um hier den Registrierungsprozess der App verständlich darzustellen, muss man sich als Requirements Engineer zwangsläufig mit der Lösung beschäftigen und diese gestalten. Damit wurde zwar noch keine Aussage über die konkrete technische Umsetzung getroffen, jedoch rückt diese spätestens beim Einsatz von medium-Fidelity Prototypen, wie dem Mock-up zur Benutzeroberflächengestaltung, weiter in den Vordergrund.

Hier kommen nun die Kompetenzen eines Digital Designers ins Spiel. Er gestaltet in diesem Projekt das Front-End der App auf Basis der zuvor durch den Requirements Engineer erhobenen Anforderungen, um es für den Kunden auch hinsichtlich der User Experience zu optimieren. Dabei berücksichtigt der Digital Desiger nicht nur die User Experience, sondern auch technische Randbedingungen und ähnliches.

Klassischerweise ist die Trennung der Gestaltung von der Herstellung des Produkts das Hauptmerkmal des Designs. Bevor ein Produkt physisch hergestellt wird, findet üblicherweise im Vorfeld eine kreative Gestaltung der Form und Funktion des Produkts statt. Die Gestaltung einer digitalen Lösung findet im Gegensatz dazu fortlaufend während des gesamten Bauprozesses statt.

Als Digital Designer teilt man den Bauprozess zur Gestaltung digitaler Lösungen in drei Schritte auf. Innerhalb des Scoping-Schrittes macht sich der Digital Designer ein Bild von der Gesamtsituation und identifiziert gemeinsam mit dem Kunden Aspekte wie den Kontext, die Vision, den Umfang und allgemeine Randbedingungen für das Vorhaben. Im konzeptuellen Schritt arbeitet der Digital Designer ein gemeinsames Verständnis über die digitale Lösung aus. Im Entwicklungs- und Betriebsschritt werden die Elemente der digitalen Lösung bis zu einem für die Entwicklung ausreichenden Detailgrad ausgearbeitet. Der Digital Designer ist innerhalb des Bauprozesses für viele Aspekte wie die Koordination und Durchführung der Gestaltungsaktivitäten mit den geeigneten Stakeholdern, Ausarbeitung des Designkonzeptes, Einholung von Feedback von Fachleuten und die Kommunikationsförderung zwischen unterschiedlichen Bereichen verantwortlich.

Zusammengefasst nimmt das Digital Design, also das Wissen über die technischen Möglichkeiten zur Umsetzung der Anforderungen, stetig an Wichtigkeit zu und fordert das Requirements-Engineering zu einem Wandel auf. Im nächsten Teil der Blogserie erhalten Sie einen vertieften Einblick in die Aufgaben des Digital Design Professionals aus der Praxis der SOPHISTen.

Gerne unterstützen wir Sie aktiv mit unseren Mitarbeitenden in Ihrem Projekt. Sprechen Sie uns an! Gemeinsam erörtern wir die für Sie und/oder Ihr Team maßgeschneiderte Lösungen und erstellen Ihnen ein unverbindliches Angebot. Unser Vertriebsteam beantwortet Ihre Fragen gerne telefonisch unter 0911-40900-0 oder per E-Mail an vertrieb@sophist.de.

Bis bald!

Lesen Sie mehr zu Digital Design hier:

Teil 1: Digital Design & weitere D‘s in der Klärung

Teil 3: Der Digital Designer in der Praxis

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