Training from the back of the room: Die sechs Trümpfe im Einsatz

Dieser Blogbeitrag stellt Ihnen ein paar ausgewählte Umsetzungsmöglichkeiten der sechs Trümpfe vor.

Haben Sie Stakeholder zur Aktualisierung eines angestaubten Glossars eingeladen, erweisen Ihnen die Trümpfe gute Dienste. Als Einstieg visualisieren die Stakeholder die betroffenen Begriffe (entweder alle oder Sie notieren die Begriffe auf Karten und jeder Stakeholder zieht eine gewisse Anzahl von Karten). So sind die Stakeholder schnell im Thema drin und starten in einen Glossarworkshop mal auf eine andere Art und Weise (Bild schlägt Wort und Anders schlägt Einerlei).

Sind Sie CPRE FL zertifiziert wissen Sie, da gibt es eine Menge Begriffe, die es auswendig zu lernen gilt. Zum Beispiel die Qualitätskriterien für Anforderungen. Natürlich können Sie sich diese Begriffe einfach auf einer PowerPoint-Folie ansehen, im besten Fall kurz drüber sprechen und das war’s. Mehr Spaß und hirngerechter kann diese Situation jedoch so ablaufen: Sie halten eine Moderationskarte hoch, auf der „v llst nd g“ zu sehen ist. Genau,hier fehlen die Vokale. Und das ist kein Problem. Sobald jemand unter den Teilnehmenden das Wort auflöst („vollständig“), erhält er / sie die Moderationskarte. Die Person hat nun die Aufgabe zu beschreiben, was er / sie sich unter diesem Qualitätskriterium für Anforderungen vorstellt. TrainerIn und Gruppe ergänzen falls notwendig (Mitreden schlägt Anhören). Außerdem schreibt der/die Teilnehmende die fehlenden Vokale auf die Moderationskarte (Anders schlägt Einerlei). Am Ende, wenn alle Moderationskarten erklärt und ausgefüllt sind, pinnt die Gruppe die Moderationskarten an eine Pinnwand. So hat jeder einen Überblick und im weiteren Verlauf des Trainings kann leicht auf die Qualitätskriterien zurückgekommen werden.

Weiteres Wissen für die CPRE FL Prüfung umfasst eine Auswahl von Ermittlungstechniken. Auch hier muss eine PowerPoint-Folie nicht sein. Notieren Sie die Ermittlungstechniken auf Moderationskarten (Tipp: laminierte Moderationskarten können Sie super wiederverwenden). Verstecken Sie diese Moderationskarten im Trainingsraum. Ja, Sie lesen richtig. Und ja: Die Gruppe hat die Aufgabe, alle Moderationskarten zu finden. Diese Übung dauert nicht lang (erfahrungsgemäß zwei bis drei Minuten), die Gruppe bewegt sich (Bewegung schlägt Stillsitzen) und es ist einfach mal etwas anderes (Anders schlägt Einerlei).

Bei allen Methoden ist eine klare Moderation entscheidend, sodass Ihre Gruppe weiß, was zu tun ist. Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Auch oder vielleicht gerade Erwachsene haben Lust, sich in Trainings zu bewegen und nicht acht Stunden auf ihrem Stuhl zu kleben. Sie sind bereit, ein Training mitzugestalten. Erwachsenenbildung ist keine Monologveranstaltung.

Es gibt viele Möglichkeiten, Trainings und Workshops fernab von Frontalunterricht zu gestalten. Probieren Sie es aus! Nicht alles auf einmal. Schritt für Schritt und Sie werden merken, dass es viele kleine Möglichkeiten gibt, die Trümpfe in Trainings und Workshops einzubinden. Der Unterschied, den diese vielen kleinen Möglichkeiten ausmachen, ist enorm.

 

 

Ausführlichere Informationen zu Training from the back of the room finden Sie in:

Bowman, Sharon L.: Training from the back of the room. 65 ways to step aside and let them learn. Pfeiffer: 2008.

Bowman, Sharon L.: Using Brain Science To Make Training Stick. Bowperson Publishing and Training: 2010.

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