Ist das Leben doch ein Ponyhof – Welche Hilfestellung geben Experten zur Resilienzentwicklung?

Im ersten Teil der Blogserie, haben wir uns damit befasst, wie psychologische Resilienz difiniert wird. Mit welchen persönlichen Eigenschaften eine psychologische Resilienz geteigert werden kann, soll nun Inhalt dieses Beitrags sein.

Die American Psychological Association (APA) gibt auf ihrer Website zehn Ansätze an, mit denen es gelingen kann, die Resilienz eines Menschen zu steigern.

1. Beziehungen aufbauen
Die Möglichkeit auf Hilfe und Unterstützung von außen zurückgreifen zu können, stärkt die Widerstandsfähigkeit. Gute Beziehungen zu Familienmitgliedern, Freunden oder Bekannte sind daher gute Grundvoraussetzungen für eine resiliente Persönlichkeit.

2. Krisen nicht als unüberwindbare Probleme sehen
Dass stressige Ereignisse auftreten ist eine Tatsache, die sich nicht ändern lässt. Die Interpretation solcher Ereignisse und der Umgang mit diesen lässt sich jedoch sehr wohl beeinflussen. Die Fähigkeit, trotz solcher Ereignisse, positiv in die Zukunft zu blicken und im besten Fall noch etwas Gutes daraus zu ziehen, hilft Krisen zu überwinden.

3. Veränderungen als Teil des Lebens akzeptieren
Widrige Umstände haben möglicherweise die Folge, dass gesetzte Ziele nicht mehr erreicht werden können. Umständen, welche unveränderbar sind, mit Akzeptanz zu begegnen, kann helfen sich auf veränderbare Umstände zu fokusieren.

4. Kontinuierlich eigene Ziele verfolgen
Das Stecken realistischer Ziele und das regelmäßige Arbeiten an diesen Zielen ermöglicht das Erreichen eben dieser. Dabei zählt primär die Kontinuität, mit der sich, und sei es auch nur die Bewältigung kleiner Teile, auf das finale Ziel zubewegt wird.

5. Entschlossene Maßnahmen ergreifen
Stress und Problemen mit konsequenten Maßnahmen zu begegnen, ist deutlich effektiver als sich zu wünschen, dass diese von allein verschwinden. Handlungsspielräume sollten in problematischen Situationen so weit wie möglich ausgenutzt werden.

6. Eigene Selbstfindung vorantreiben
Oft ist ein scheinbar verlorener Kampf eine Möglichkeit in gewisser Weise zu wachsen und etwas über sich selbst zu lernen. Viele Menschen, die Tragödien und Schwierigkeiten erlebt haben, berichten von mehr Kraftgefühl, trotz eigener Verletzlichkeit, mehr Selbstwertgefühl, einer weiterentwickelten Spiritualität und einer erhöhten Lebensfreude.

7. Eine positive Selbstwahrnehmung wahren
Das Vertrauen in die eigenen Problemlösungsfähigkeiten und Instinkte ist hilfreich, die eigene Widerstandsfähigkeit zu erhöhen.

8. Sachverhalte objektiv betrachten
Um belastende Ereignisse nicht übermäßig zu verzerren, ist es meist hilfreich, sie in einem breiterem Kontext und auf langfristige Sicht zu sehen.

9. Eine optimistische Sichtweise entwickeln
Ein optimistischer Ausblick gibt Hoffnung, dass gute Dinge im Leben passieren werden. Sich darauf zu konzentrieren, was man erreichen möchte, anstatt was man fürchtet, hilft eine positive Perspektive zu erlangen.

10. Sich selbst Aufmerksamkeit schenken
Die eigenen Bedürfnisse und Gefühle wahrzunehmen und zu pflegen, hilft sich auf Situationen vorzubereiten, die eine erhöhte Belastbarkeit erfordern. Ein regelmäßiges Training hilft, die Belastbarkeit des Körpers zu steigern.

Es gibt weitere zahlreiche weitere Möglichkeiten, die eigene Resilienz zu steigern. Alle Möglichkeiten zur Resilienzsteigerung sind jedoch, wie bereits in vorigen Blogartikeln beschrieben, rein subjektiv und daher nicht für jeden Mensch gleich effektiv. Die Liste der APA kann somit maximal der Orientierung dienen. Es ist und bleibt weiterhin notwendig einen eigenen Weg zu Resilienzentwicklung zu finden.

Findet der Resilienzbegriff auch in anderen Bereichen eine Anwendung? – Die Antwort finden Sie im nächsten Blogbeitrag.

 

Quellen:

https://www.apa.org/helpcenter/road-resilience

https://www.dgfp.de/hr-wiki/Individuelle_Widerstandskraft_-_eine_notwendige_Kernkompetenz_.pdf

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