Agile und andere Vorgehensmodelle

„Wir wollten nicht nur jeden einzelnen Schritt perfekt machen, sondern auch noch den Gesamtablauf genau vorhersagen können.“

Um den Gesamtablauf Ihres Projekts vorhersagen zu können, ist die Definition eines Vorgehensmodells unabdingbar. Grundsätzlich wird zwischen schwer- und leichtgewichtigen Vorgehen unterschieden. Doch bevor wir nun näher auf die unterschiedlichen Ausprägungen von Vorgehen eingehen, stellt sich die Frage: Wozu sollte man ein Vorgehensmodell definieren?

Im Allgemeinen lässt sich sagen, das ein Vorgehen die Rahmenbedingungen abdeckt, die für eine erfolgreiche Produktentwicklung notwendig sind. Das heißt konkreter, dass in einem Vorgehen die zu verwendenden Artefakte, Aktivitäten, die Reihenfolge ihrer Ausführung und die relevanten Rollen definiert werden, um die Qualität des zu entwickelnden Produkts bzw. Systems zu gewährleisten.

Zu den konventionellen oder schwergewichtigen Vorgehen zählt unter anderem das V-Modell XT (XT steht hier für eXtreme Tailoring). Das V-Modell XT wird hierbei vom Beauftragten für Informationstechnik der Bundesregierung bereitgestellt und kann von reinen Softwareprojekten bis hin zu großen Bauprojekten eingesetzt werden. Dieses Vorgehensmodell besteht aus einzelnen Vorgehensbausteinen, die projektspezifisch angepasst werden können. Das heißt konkret, dass das V-Modell XT an die jeweiligen Bedürfnisse des Kunden anpassbar ist (daher Tailoring). Da agile und inkrementelle Ansätze immer bedeutender in heutigen Entwicklungsprozessen werden, steht demnach das zu erzeugende Produkt eher im Mittelpunkt, als die Dokumentation des Prozesses wie es etwa bei dem Rational Unified Process (kurz: RUP) der Fall ist.

Neben der Wahl des geeigneten Vorgehensmodells, sollten Sie zur Verbesserung des Entwicklungsprozesses Qualitätsstandards einhalten. Ziel hierbei ist es, die Qualität Ihres Vorgehens mittels standardisierter Verfahren und Prozesse zu optimieren um Produkte bzw. Systeme auszuliefern, die möglichst fehlerfrei sind. Einige Beispiele für Normen sind in der ISO 9000 und 9001 festgehalten.

Ein Vertreter für leichtgewichtige Vorgehensmodelle ist Scrum. Im Vergleich zu den konventionellen Vorgehen, bei denen eine ausgeprägte Dokumentation des Entwicklungsprozesses im Vordergrund steht, liegt bei agilen Vorgehen der Hauptfokus bei der Auslieferung von verwendbaren Produktinkrementen nach einer jeden Iteration. Scrum verfügt hierbei über eine minimale Anzahl an definierten Rollen (Product-Owner, Scrum-Master und das Entwicklungsteam). Im Scrum sind das Product-Backlog, das Sprint-Backlog, die Definition of Ready und die Definition of Done definierte Artefakte, die den Entwicklungsprozess eines Produkts dokumentieren.

Im Abschluss stellt sich die Frage wie Prozesse aus dem Requirements-Engineering mit den Prozessen aus dem Scrum vereinbar sind? Beim Requirements-Engineering handelt es sich ebenfalls um ein iteratives Vorgehen. So können Techniken, die zur Ermittlung von Anforderungen dienen je nach Projekt-Gegebenheit stark variieren.

Das Ermitteln, Dokumentieren, Prüfen und Abstimmen und Verwalten von Anforderungen kann weiter nach einer jeden Iteration, als Grundlage für den nächsten Sprint verwendet werden, um beispielswiese Herausforderungen, die im vorausgegangenen Sprint erkannt wurden, in einem weiteren Sprint zu berücksichtigen oder gar zu lösen. Somit lässt sich abschließend sagen, dass Requirements-Engineering immer iterativ ist.

Falls Sie weitere Fragen zu diesem Thema haben, klicken Sie auf folgendem Link und besuchen Sie uns doch auf unserer Homepage: https://www.sophist.de/unsere-themen/agilitaet/

Wir verabschieden uns an der Stelle und freuen uns schon mit Ihnen auf das nächste Kapitel.

Ihre SOPHISTen

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert