Zweites ASQF Fachgruppentreffen RE Franken

Gestern fand in den Räumen von SOPHIST das zweite Treffen der neuen Fachgruppe RE-Franken statt und stand der Auftaktveranstaltung in punkto Besucherzahl in nichts nach.

Chris Rupp (SOPHIST GmbH) und Thomas Mödl (DialogData) präsentierten gemeinsam den Vortrag „Bitter Scrum: auf der Suche nach den Sweet Spots“, der sowohl die Theorie hinter der Agilen Requirements Engineering-Methode beleuchtete, als auch wertvolle Einblicke in die Scrum-Projektrealität ermöglichte.

Zunächst wurde der Scrum-Prozess vorgestellt und Begriffe der Scrum-Szene erläutert (von „Pigs“ und „Chickens“ bis hin zum „ScrumBut“). Danach folgte eine genauere Betrachtung der Scrum-Regeln und -Rituale und der mit ihnen verknüpften Wirkprinzipien Kontinuität, Transparenz, Zeitbegrenzung, Partizipation, Fokussierung und Aufmerksamkeit.

Im Zusammenhang mit Dreyfus Stufen der Kompetenzentwicklung  wurde auf die Wahrscheinlichkeit der Akzeptanz von Scrum-Regeln durch das Scrum-Team und auf die Fähigkeit der Teammitglieder, die Regeln anzupassen und abzuändern, eingegangen. Auch der Einfluss der Regeln auf die Gruppendynamik innerhalb des Scrum-Teams und die mögliche Schutzfunktion von Ritualen wie der Satzschablone für die Implementierer oder den noch unerfahrenen Scrum Master wurde erwähnt.

Personas als Konzept aus dem Interface-Design und oftmals unzureichender Stakeholderersatz kamen zur Sprache. Ebenso passende Dokumentationsformen in Kombination mit oder als Ersatz für User Stories, die Scrum-Team gerechte Gestaltung des War Rooms, Charts als Visualisierung des Projektfortschritts  und Weg zur Messung der Schätzgenauigkeit, sowie Timeboxing in Zeiten von Scrum-Typen und cancelbaren Sprints.

Die Speaker schlossen mit dem Fazit, dass die Scrum-Regeln in Übereinstimmung mit den Grundsätzen des Agilen Manifests viel zum Projekterfolg beitragen könnten, letztendlich jedoch eher als Leitlinien im wahrsten Sinne des Wortes zu betrachten seien, die für die eigene Projektrealität angepasst werden dürften und sollten.

Für eine ausgedehnte Diskussion in der großen Runde blieb bei dieser Fülle von Themen leider keine Zeit, allerdings konnte während und nach dem Vortrag zumindest auf die dringlichsten Fragen der Fachgruppenteilnehmer eingegangen werden.

Die Fragen bezogen sich in vielen Fällen auf die Eignung von Scrum als Entwicklungsmethode für diverse Fachgebiete, aber auch Einzelschritte des Scrum-Prozesses, wie z.B. der Zeitpunkt und die Methodik zur Erstellung des Product Backlogs oder das Schneiden von User Stories, waren von großem Interesse, so dass sicher noch weitere interessante Veranstaltungen zu diesem Thema zu erwarten sind.

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