Einführungsstrategien für RE: das Marketingkonzept

„Hast du schon gehört? Meyer aus Zimmer 23 sagt, wir kriegen was Neues. Irgendeinen Prozess, genau wusste der Meyer das auch nicht, er hat´s von Silke aus 101, und die meinte, das wird total kompliziert.“
Sie ahnen vermutlich schon, wie Herr Meyer und Silke Ihrem neu definierten Vorgehensmodell gegenüberstehen werden. Nichts kann Ihr Einführungsprojekt mehr blockieren als Mitarbeiter, die „unangenehme“ Neuigkeiten über neun Ecken erfahren haben und zum Zeitpunkt der ersten offiziellen Verlautbarung schon massive Vorbehalte gegen etwas haben, das sie eigentlich noch nicht wirklich kennen. Deswegen müssen Sie die betroffenen Mitarbeiter frühzeitig informieren und einbeziehen: Sie brauchen für Ihre Einführung ein Marketingkonzept zur internen Vermarktung.

Einführungsstrategien für RE: Das Marketingkonzept

Vor einigen Tagen haben Sie hoffentlich schon den ersten Teil dieser Blogserie zum Thema Einführungsstrategien gelesen. Dabei wurden alle Konzepte vorgestellt, die die Einführung eines neuen Vorgehens zum Erfolg machen. Information ist der Zweck eines internen Projektmarketings. Hierzu sollten Sie genau überlegen, welche Betroffenen welches Informationsbedürfnis haben und Ihnen zielgerichtet genau diese Menge und Art an Informationen liefern. Der zweite Zweck eines Marketingkonzeptes lässt sich in einem Wort zusammenfassen: Glamour. Geben Sie Ihrer Einführung doch ein wenig Chic, stellen Sie sie ins Rampenlicht, preisen Sie sie an. Sie ist Ihr Produkt für eine bessere Welt. Hier geht es nicht einfach nur um das Überzeugen. Hier geht es darum, dass der Mitarbeiter neugierig wird und sich im besten Fall letztendlich mit der Einführung, den neuen Methoden, identifizieren kann. Im Folgenden stellen wir Ihnen eine kleine Auswahl erprobter Marketingmaßnahmen vor. Je nachdem, wen Sie mit Ihren Marketingmaßnahmen erreichen möchten, kann es nützlich sein, eine Kombination unterschiedlicher Maßnahmen einzusetzen.

Plakate

Plakate sind das Mittel der Wahl, um die breite Masse zu erreichen. Gerade als erste Information über die bevorstehenden Änderungen sind sie bestens geeignet. Die Botschaft und Aufmachung der Plakate kann variieren. Reichen ganz zu Beginn Plakate mit Schlagwörtern oder gar Rätseln oder versteckten Anspielungen, um den Betrachter neugierig zu machen, müssen bald darauf Plakate folgen, die Inhalt vermitteln und den Betrachter kurz und knapp darüber informieren, dass sich etwas ändern wird und was. Zu guter Letzt kann es positiv ankommen, wenn Sie ein Plakat entwerfen mit der Botschaft „Ich bin dabei!“, das sich Personen, die die Neuerungen unterstützen, ins Büro oder an die Tür hängen können, um damit ihr „Commitment“ auszudrücken.

Flyer

Ein Informationsflyer ist ein guter Begleiter zu einer Plakataktion. Hier können Sie die bevorstehenden Änderungen konkreter beschreiben, Vorteile aufzeigen und Werbung für weitere Maßnahmen machen, beispielsweise Informationsveranstaltungen oder – sofern vorhanden – Ihren Intranetauftritt (der zum Zeitpunkt der ersten Information, z. B. des ersten Plakats, in vorzeigbarem Zustand sein sollte). Keinesfalls dürfen Sie es versäumen, auf dem Flyer eine Kontaktadresse anzugeben, an die sich Mitarbeiter bei Fragen oder Anregungen wenden können.

Vorträge bei internen Veranstaltungen und Jours Fixes

Sind mehrere Projekte oder Unternehmensbereiche von der Einführung betroffen, kann man das Angebot machen, dass Mitglieder des Einführungsteams auf Einladung zu den Jours Fixes (= periodisch (z. B. 1x pro Woche) wiederkehrende Termine z. B. für Team-Meetings) des Projekts oder anderen Besprechungen kommen und dort über das Einführungsprojekt oder die einzuführenden Methoden referieren. Über Vorträge und Informationsveranstaltungen kann frühzeitig Vertrauen geschaffen werden. Es werden hier gezielt Informationen vorgestellt und Fragen beantwortet.

Produktmesse

Eine schöne Idee für komplexere Einführungen ist eine Produktmesse, bei der die neuen Methoden oder das neue Werkzeug vorgestellt werden. Die Messe kann einen ganzen Nachmittag dauern. Benötigt werden Räumlichkeiten, die z. B. ein Foyer sowie zwei Meetingräume beinhalten. Im Foyer (oder einem großen Raum) bauen Sie Messestände auf (Tische sowie Plakate oder alternativ ein an die Wand projiziertes Motiv reichen aus). Die Messestände bestücken Sie mit Experten zu unterschiedlichen Themen und Aspekten der Einführung. Ziel ist, dass die Teilnehmer sich frei von Messestand zu Messestand bewegen können und mit den Experten ins Gespräch kommen oder sich Informationsmaterial mitnehmen können. In den beiden Meetingräumen halten Sie parallel kurze Vorträge (nicht mehr als 30 Minuten), die die Teilnehmer sich anhören können. Ein Programm sollte frühzeitig, spätestens aber zwei Wochen vor der Messe zur Verfügung stehen. Vor allem wichtig ist, dass die Teilnehmer Kontakte knüpfen und frei diskutieren können, denn so fördern Sie den Austausch unter den Betroffenen der Einführung.

Nun, da Sie Ihre Mitarbeiter informiert und hoffentlich positiv auf die Einführung eingestimmt haben, brauchen Sie ein Konzept zur Wissensvermittlung. Damit werden wir uns im nächsten Eintrag unserer Blog-Serie zu Einführungsstrategien befassen.

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