Von der Lösung zum Problem – wie Sie mit Fragetechniken den Problemen auf den Grund gehen können, Teil 1

Kennen Sie das auch? Ihr Fachbereich liefert Ihnen Anforderungen und beschreibt eigentlich schon einen Lösungsweg, anstatt Ihnen zu sagen, was das ursächliche Problem ist, das er lösen möchte. Damit sind sie nicht allein – und: dagegen gibt es ein Mittel. Lesen Sie in dieser Blogserie darüber, wie Sie mit Hilfe von Fragetechniken die Essenz Ihrer Anforderungen ermitteln und das eigentliche fachliche Problem herausarbeiten können.

Beginnen möchten wir heute mit Fragestellungen für die Zieldefinition. Denn, wie immer kommen Sie ohne eine gute Zieldefinition nicht aus. Und warum? Weil Sie ein Problem anhand einer Zielvorstellung definieren und in Teilprobleme bzw. Teilziele unterteilen können. Hierfür können Sie die zielorientierte Fragestellungen verwenden, um die Intentionen Ihres Stakeholders besser zu verstehen. Hier ein paar Beispiele:

Was wollen Sie erreichen?
Das kann genauso ein Marketingziel, wie die Einsparung von Arbeitszeit sein. Erhalten Sie hierauf eine klare Antwort, können Sie direkt in die Analyse gehen und den vorgegebenen Lösungsvorschlag unter die Lupe nehmen. Wenn nicht, kreisen Sie das Ziel mit Hilfe der nachfolgenden Fragen weiter ein.

– Was ist der erste Schritt zur Zielerreichung?
Wenn Ihnen Ihr Stakeholder hier zu sehr ins Detail abdriftet, stellen Sie die Frage anders: Und was ist der Schritt davor?

– Was ist der leichteste Schritt zur Zielerreichung?
Möglicherweise gibt es einen Schritt, der einfach und unkompliziert zu einer schnellen Verbesserung führt – also warum nicht damit beginnen?

Der erste bzw. der leichteste Schritt ist ein gutes Indiz dafür, was das Problem genau sein könnte bzw. in welchem Kontext es entsteht.

Was würde sich durch die Zielerreichung verändern?
Damit gehen Sie der Sache schnell auf den Grund. Unterhalten Sie sich im Interview detailliert darüber, wie die Welt in Zukunft aussieht, wenn das Ziel erreicht wurde. Gerne auch in einem idealisierten Weltbild ;-)

Woran genau werden Sie erkennen, dass Sie Ihr Ziel erreicht haben?
Es muss immer einen quantitativen oder subjektiven Mehrwert geben, ansonsten ist das Problem kein Problem, dass gelöst werden muss.

Wenn das Problem gelöst ist, wer außer Ihnen wird noch daraus Nutzen ziehen können?
So können Sie Synergieeffekte leicht erfragen, ohne die Prozesse im Detail zu analysieren. Sie erhalten Aufschluss über weitere Stakeholder, die Sie interviewen können und die das Problem in gleicher oder ähnlicher Weise haben – oder schon gelöst haben. Oft fällt es den Befragten leichter das eigentliche Problem zu beschreiben, wenn sie es aus der Perspektive einer anderen Person betrachten, statt aus der eigenen subjektiven Sicht.

In Punkto Fragetypen gibt es noch weitere Vertreter, wie z.B. problemorientierte, ressourcenorientierte, defizitorientierte, assoziierende oder dissoziierende Fragetypen, um nur einige zu nennen. In den nachfolgenden Teilen dieser Blogserie werden wir auf alle diese Typen eingehen. Im nächsten Teil erfahren Sie mehr zu den problemorientierten Fragestellungen.

Wir hoffen, wir konnten Ihnen einen interessanten Einblick verschaffen und freuen uns, wenn Sie wieder einmal vorbei schauen!

Ihre SOPHISTen

Quellen:
Balance Akademie, Graz, Lehrmaterial Coaching-Ausbildung

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