„Stillstand ist Rückschritt. Aufhören des Strebens ist geistiger Tod!“ stellte schon Konfuzius fest. Diesem Motto nehmen sich die SOPHISTen an, indem sie immer wieder Bachelor- und Masterarbeiten rund um die Bereiche Requirements- Engineering und –Management und zu aktuellen Themen wie Agilität im Projektalltag betreuen. Die erhaltenen Erkenntnisse aus diesen Arbeiten fließen dann in Projekte bei unseren Kunden und in unser Trainingsangebot ein.
Derzeit gehen wir noch einen Schritt weiter, indem wir die Promotion unseres Beraters Alexander Rauh in Zusammenarbeit mit Professor Wolfgang Golubski von der Westsächsischen Hochschule in Zwickau unterstützen.
Das Ziel dieser Promotion mit dem Arbeitstitel „Transformation, Sichtenbildung und Analyse auf Basis einer kanonischen Repräsentation von Requirements“ ist die Definition eines semantischen Metamodells für Requirements.
Aber was heißt das eigentlich?
Requirements lassen sich durch viele verschiedene Notationen wie bspw. Prosatext, Template-basierte natürliche Sprache, verschiedene UML-Diagramme [1] oder BPMN [2] darstellen. Jede dieser Notationen hat ihre Stärken und Schwächen und ist je nach den darzustellenden Informationen mehr oder weniger gut geeignet. Daher erscheint es doch nur sinnvoll verschiedene Notationen zur Darstellung der Requirements im Projekt zu kombinieren. Außerdem unterstützt ein Wechsel der Sicht auf das zu beschreibende System die Projektbeteiligten dabei, Vollständigkeit der Informationen für den Entwurf einer Systemarchitektur zu erreichen [3].
Doch wie stellt man dann die Konsistenz der Informationen zwischen den verwendeten Notationen sicher?
Eigentlich doch ganz einfach. Man muss doch nur die zur Systembeschreibung relevanten Informationen aus den Repräsentationsformen extrahieren und in einem gemeinsamen Modell – einem semantischen Metamodell für Requirements – analysieren und miteinander in Relation setzen. Als Ergebnis dieser Analyse erhält man mögliche Defizite und Lücken in den Informationen, die dann gezielt ausgebessert werden können. Außerdem können die extrahierten Informationen in anderen Repräsentationsformen als Grundlage zur Sichtenbildung verwendet werden. Abbildung 1 visualisiert die Idee dieses semantischen Metamodells.
Haben wir Ihr Interesse an unserem Forschungsprojekt geweckt? Dann verfolgen Sie einfach unsere weiteren Artikel zu diesem Thema.
In unserem nächsten Artikel beschäftigen wir uns mit den Fragen: Was sind Metamodelle und wozu werden diese besonders im Bereich Requirements Engineering und –Management verwendet?
Viel Grüße
Ihre SOPHISTen
Teil 2: Metamodelle – Beschreiben und Verstehen eines Modells
Teil 3: ReqIF – Struktur in Spezifikationen mal anders
Teil 4: Dokumentierst du noch oder übermittelst du schon? – Spezifikationen kommunizieren mittels ReqIF
Teil 5: Das Metamodell der UML – Grammatik für Modellierer
[1] Object Management Group, Inc. (2013): UML® Resource Page. Online verfügbar unter http://www.uml.org/, zuletzt aktualisiert am 22.05.2015, zuletzt geprüft am 25.01.2016.
[2] Object Management Group, Inc. (2013): Business Process Model & Notation (BPMN) Resource Page. Online verfügbar unter http://www.omg.org/bpmn/index.htm, zuletzt aktualisiert am 12.01.2016, zuletzt geprüft am 25.01.2016.
[3] Kruchten, Philippe (1995): The 4+1 View Model of Architecture. IEEE Software.