Quadratisch, Praktisch, Gut – Teil 2: Vision Box-Flipcharts, virtuelle Vision Boxes und Workshop-Nebenthemen

In Teil 1 unserer Blogserie zur Vision Box ging es um das Thema „klassische“ Vision Boxes, also tatsächliche Kartons, sowie um die grundlegende Aufgabenstellung im Vision Box-Workshop.

In diesem Teil lesen Sie, welche Alternativformen für Vision Boxes existieren und welche „Nebenthemen“ in Vision Box-Workshops auftauchen können.

Eine weitere beliebte Darstellungsform für Vision Boxes sind Flipcharts, die sich speziell für Workshops mit mehreren Gruppen eignen. Dabei dient eine Flipchartseite als Vorderseite der Verpackung und eine weitere als Rückseite. Flipchartblätter haben unter anderem den Vorteil, dass sie sich recht einfach im War Room eines Teams aufhängen oder digitalisieren lassen –  so hat das Team die Vision im wahrsten Sinne des Wortes vor Augen.

Blogserie Vision Box_Teil 2 - Bild 1

Abbildung 2 – Ein Vision Box-Flipchart
für die Bibliothekssoftware „iBib“

Vision Boxes lassen sich auch virtuell erstellen – diese Methode ist gerade für verteilt arbeitende Teams interessant, da die Vision Box online zur Verfügung gestellt werden kann. Diese Variante hat aber gleichzeitig den Nachteil, dass die Vision weniger greifbar bleibt, da die Erstellung keinerlei praktische Handarbeit erfordert und sich die Mitglieder des Teams auch für den Workshop nicht zwangsläufig an einem Ort aufhalten müssen.

Neben den Eckdaten für das geplante Produkt oder System gibt es weitere Aspekte, die zwar nicht direkt im Ergebnis des Workshops sichtbar werden, aber dennoch zur Sprache kommen:

  • die Nutzer bzw. Zielgruppe des späteren Produkts,
  • die Bedürfnisse dieser Zielgruppe, und
  • ihre Erwartungen an das Produkt.

Wie soll man auch herausfinden, wie man ein Produkt für potentielle Käufer attraktiv gestaltet, ohne sich darüber Gedanken zu machen, um wen es sich bei diesen Käufern eigentlich handelt?

Auch Konkurrenzprodukte können im Workshop zum Thema werden, gerade wenn es um das Design oder die Produktbezeichnung auf der Packung geht. Die Abbildung des Produkts muss übrigens keine Designer-Meisterleistung werden, schließlich geht es um eine Art von Prototyp und das endgültige Erscheinungsbild steht noch nicht fest. Andererseits können Details wie die Farbwahl, allgemeine Gestaltung oder Verzierungen das Produkt zu einem „persönlichen“ Produkt für die Workshopteilnehmer werden lassen, und somit die Akzeptanz entscheidend fördern.

Die Angaben zur Dauer eines „Design-the-Box“-Workshops variieren beträchtlich.
Je nachdem, wie viel Aufmerksamkeit man beispielsweise Design, Usability und Zielgruppenanalyse oder der Abgrenzung von Konkurrenzprodukten widmen will, kann sich die benötigte Zeit stark erhöhen oder verringern. Highsmith gibt für ein Projekt mit vier bis sechs Monaten Laufzeit als Schätzung eine Workshopdauer von einem bis eineinhalb Tagen an.

Das Team hat nach diesem Workshop im idealen Fall

  • eine einheitliche, gemeinsame Sicht auf das Produkt, den Produktkontext und die zukünftigen Benutzer,
  • einen eindeutigen Projektfokus,
  • eine Vision, aus der weitere Artefakte für Marketing, Entwicklung und Management abgeleitet werden können.

Somit kombiniert ein gelungener „Design-the-Box“-Workshop Elemente aus Zielfindung, Teambildung und Kommunikation und führt zu einer ganzheitlicheren Sicht auf das Produkt und sein Umfeld. Andererseits müssen die Ergebnisse zur weiteren Verwendung noch intensiver ausgearbeitet werden, und das Workshop­format kann auf manche Workshopteilnehmer aufgrund mangelnder Ernsthaftigkeit abschreckend wirken.

Haben Sie bereits persönlich Bekanntschaft mit Vision Boxes gemacht? Hinterlassen Sie einen Kommentar oder schicken Sie eine Mail an heureka@sophist.de und teilen Sie uns Ihre Erfahrungen und Erlebnisse mit!

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