Verbindlichkeit von Diagrammen und (wilden) Zeichnungen in Spezifikationen

Die Verbindlichkeit sprachlicher Anforderungen in Spezifikationen ist, wenn auch hier und da unterschiedlich, aber typischerweise stets definiert. So lassen sich die „wichtigen“ textuellen Teile der Spezifikation von den „unwichtigen“ leicht durch die Schlüsselworte MUSS, SOLLTE usw. abgrenzen.

Wie sieht es nun aber mit den nicht-textuellen Anteilen einer Spezifikation aus?

Unsere Empfehlung gliedert sich in zwei Abschnitte:a) Die Diagramme / die Zeichnungen sind vollständig verbindlich oder nicht verbindlichFalls ein Diagramm oder eine Zeichnung komplett mit allen gezeigten Diagrammelementen verbindlich ist, dann setzten Sie einfach vor das Diagramm eine Formulierung wie beispielsweise für ein Aktivitätsdiagramm:“Das System muss <Prozessname> gemäß nachstehender Abfolge realisieren: <Diagramm>“.

So ist damit spezifiziert, dass alle Bestandteile des Diagramm (mit der Hoffnung, dass keine vergessen wurden… ) verbindlich sind und realisiert werden müssen.

Falls ein Diagramm oder eine Zeichnung komplett unverbindlich ist und nur ein Kommentar darstellt, dann setzten Sie einfach vor das Diagramm eine Formulierung wie beispielsweise für ein Aktivitätsdiagramm:

„Das folgende unverbindliche Diagramm zeigt <Prozessname>: <Diagramm>“.

So ist damit spezifiziert, dass alle Bestandteile des Diagramm nicht verbindlich sind und daher nicht realisiert werden müssen.

b) Nur Teile der Diagramme / der Zeichnungen sind verbindlich

Vor allem bei nicht standardisierten Diagrammen und (wilden) Zeichnungen bleibt häufig die Frage offen, was der Autor der Grafik vor dem Hintergrund der Verbindlichkeit mitteilen möchte. Beschreiben Sie als Autor in diesem Fall vor dem Diagramm, welche Anteile des Diagramms/der Zeichnung Sie als verbindlich definieren möchten. Zum Beispiel für ein Software-Oberflächenlayout:

„Das System muss die Benennung der Eingabefelder und die gruppierte Anordnung der Eingabefelder der <Name der Oberfläche> wie folgt definiert realisieren: <Oberflächenlayout>“

Viel Erfolg beim Definieren Ihrer Diagrammverbindlichkeit!

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