Spezifikation von Druckdokumenten (Teil 3)

Im zweiten Teil meiner kleinen Blogserie zum Thema Dokumentenspezifikation, habe ich angefangen Ihnen die Verknüpfung der Bereiche „Daten“ und „Layout“ zu erklären.
Allerdings blieb hier noch die Frage offen, wie man Fixtexte im Bereich „Layout“ modelliert. Außerdem müssen wir abschließend noch den Bereich „Regeln“ anbinden.

Die Fixtexte
Fixtexte sind schnell erklärt: Es handelt dabei um Texte, die prinzipiell auf jedes Dokument gedruckt werden. Dabei spielt es keine Rolle, wie lang ein solcher Fixtext ist. Zur Verdeutlichung habe ich Ihnen ein Beispiel eines solchen Fixtextes aus meiner letzten Telefonrechnung mitgebracht.

 

Zwar werden manchmal reine Fixtext-Passagen gedruckt, doch meistens handelt es sich um eine Kombination aus Fixtext und Variablen. Dementsprechend können drei Fixtexte und zwei Variable erweitern. Doch keine Regel ohne Ausnahme: aufgrund einer Regel (in diesem Fall eine Regel vom Typ „Druckentscheidung“) kann vorgegeben werden, ob der Fixtext gedruckt wird oder nicht. Und damit wären wir auch schon bei unserem letzten Teil.

Der Bereich „Regeln“
Nachdem wir jetzt die Bereiche „Daten“ und „Layout“ kennengelernt haben, müssen wir nun noch klären, wie alles zusammenspielt. Aus diesem Grund brauchen wir eine Vielzahl von Druckregeln. Diese Druckregeln kann man in unterschiedliche Typen einteilen. Ein Typ habe ich Ihnen bereits angekündigt: die Druckentscheidung

Regeln vom Typ „Druckentscheidung“ geben bei Fixtexten oder ganzen Blöcken an, unter welchen Bedingungen diese gedruckt werden oder wann nicht. Stellen Sie sich zum Beispiel vor, dass es bei Ihrem Telefonvertrag eine Bonusregelung gibt, bei der es passieren kann, dass Sie in einem Monat nichts zahlen. In einem solchen Fall, also wenn ihr Rechnungsbetrag = 0,00 € ist, soll der Block „Abrechnungsinformation“ nicht gedruckt werden.

Da die Regel für den gesamten Block „Abrechnungsinformation“ gilt, wird auch die Regel mit dem Block verbunden (würde die Regel den Druck eines Fixtextes bestimmen, so wäre die Verbindung „Regel -> Fixtext“ zu modellieren). Nun müssen Sie nur noch den Text der Regel formulieren. Hier hat sich gezeigt, dass sich eine prosaische Dokumentation in den Eigenschaften des Modellelements am besten eignet. Unsere Druckentscheidung könnte also lauten:

Falls der ermittelte Rechnungsbetrag größer 0,00 € ist, muss der Block „Abrechnungsinformation“ gedruckt werden. Falls der ermittelte Rechnungsbetrag kleiner oder gleich 0,00 € ist, muss der Block „Abrechnungsinformation“ NICHT gedruckt werden.

Neben unseren Druckentscheidungen gibt es noch zwei weitere Typen von Druckregeln. So muss zum Einen das Herleiten von Daten beschrieben werden.
Datenherleitungsregeln beschreiben

  • den Pfad innerhalb eines Domain Modells von einem Fachobjekt zu einem anderen,
  • Berechnungsregeln oder
  • Bedingungen bzw. Kriterien, die auf dem Pfad von einem Fachobjekt zu einem anderen erfüllt sein müssen.

Beim letzten Regeltyp handelt es sich um Vorgaben für die Struktur eines Dokuments. Solche Strukturregeln beschreiben, ob gruppiert wird, wann in der Gruppe wiederholt wird (Intervall), wie die Gruppe und die Daten in der Gruppe sortiert werden , wann ein Seitenumbruch erfolgen darf oder ob der Text kursiv, fett, unterstrichen, in einer bestimmten Größe, … gedruckt werden sollen.

Fazit
Mit dem in dieser Blogserie beschriebenen Vorgehen, haben Sie ein vielfach erprobtes Vorgehen an der Hand, um Ihre Druckdokumente eindeutig und vollständig zu spezifizieren. Viel Spaß beim Ausprobieren!

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