Zwischen der Entstehung des Agilen Manifests 2001 und heute hat das Thema Agilität nichts an Aktualität eingebüßt, ja sogar noch zugenommen. Nach wie vor wird an dem Problem der Umsetzung dieses Manifests gearbeitet. Im Besonderen, wie ein agiles Konzept in einem größeren Maßstab verwirklicht werden kann. Bereits in der Frühphase 2001 stellte Jeff Sutherland mit Scrum of Scrums eine Möglichkeit mit Hilfe SoS Agile Prozesse zu skalieren. Bis heute wurde eine Vielzahl an Frameworks erdacht. Grund genug in dieser kleinen Blogserie die wichtigsten Vertreter der Scaled-Agile-Frameworks-Welt vorzustellen. Im ersten Teil der Serie stellen wir kurz die bekanntesten Frameworks vor, denen wir in den darauffolgenden Teilen jeweils einen eigenen Blogbeitrag widmen werden.
Was sind Sclaed Agile Frameworks?
Scaled Agile Frameworks versuchen ein Konzept an die Hand zugeben um Entwicklungsprozesse, an denen mehr als ein Team beteiligt ist, nach den agilen Prinzipien umzugestalten. In den meisten Fällen basieren diese Frameworks auf der, von Ken Schwabers und Jeff Sutherland erfundenen, Scrum Methodik. Der erste grundlegende Ansatz agile Strukturen zu skalieren, lieferten die beiden bereits in den 90ern. Scrum of Scrum als erster Ansatz vernetzt Repräsentanten der verschiedenen Scrumteams in einem namensgebenden Meeting, dem Scrum of Scrums. Auf diese weiße lassen sich die Agilen Prinzipien leicht auch auf 2 oder 3 Teams ausweiten, desto mehr Teams aber an der Entwicklung eines Produkts beteiligt sind desto schwerer wird es die einzelnen Teams in diesen Meetings zu koordinieren.
Scrum@Scale ist der von Jeff Sutherland weiterentwickelter Ansatz. Er besteht aus zwei Zyklen, dem Scrum-Master-Zyklus und dem Product-Owner-Zyklus. Ersterer kümmert sich um das „Wie?“, der andere um das „Was?“ während einer Entwicklung. Daraus ergibt sich ein ineinander greifendes System, dass es ermöglichen soll mehrere Scrum Teams zu koordinieren und dabei der Grundidee von Scrum treu zu bleiben.
Nexus, Ken Schwabers Scaled Agile Framework geht einen konkreteren Weg. Schwaber hat sein, wie er es nennt, Exoskelett auf einen nur 11 seitigen Leitfaden veröffentlicht. Nexus verspricht Agilität in einem Rahmen von bis zu 3-9 Teams zu ermöglichen. Im Zentrum von Schwabers Konzept stehen eine gemeinsam integriertes Inkrement und das Nexus Integration Team. Ein Sprintziel gilt erst mit der vollständigen Integration als erreicht.
LeSS (Large Scale Scrum) ist ein anderes Framework, das auf Entwicklungen im Bereich von 2-8 Teams abzielt. Craig Larman und Bas Vodde entwarfen ein Konzept, dass versucht dem Grundprinzip von Scrum treu zu bleiben. So gibt es nur einen Product Owner, der einen ganzheitlichen Produktfocus in einem gemeinsamen Planning sicherstellt, das in den Teams wiederum durch ein zweites Team Planning umgesetzt werden soll. LeSS bietet mit LeSS Huge ein Konzept für größere Entwicklungsprojekte, mit mehr als 1000 Individuen an. Hier werden Bereiche über eine weitere Ebene mit einander verbunden und das Backlog bekommt ein eigenes Requirement-Team.
SAFe versucht bereits in seiner schlankesten Form Entwicklungen mit ein paar 100 Entwicklern anzusprechen und ist eines der bekanntesten Frameworks. Es setzt auf eine detaillierte Abstraktion auf drei Ebenen, die die nach einer frei wählbaren agilen Methode arbeitenden Teams auf der unteren Ebene koordinieren zu können. SAFe erhebt dabei nicht Scrum zum allgemein umzusetzenden Prinzip, Sondern verwendet es als Baustein die verschiedenen Ebenen zu verbinden. Es schlägt also eine von Kanban und Scrum inspirierte Verwaltungsebene vor.
Wir hoffen Ihr Interesse geweckt zu haben. Und bis zum nächsten Mal im zweiten Teil der Serie, stellen wir Ihnen die elementarste Idee Agilität zu skalieren vor, das Scrum of Scrum Meeting.