Auf, auf in den Norden!

Unter diesem Motto hat es einen Teil der SOPHISTen nach Kiel verschlagen. Das Ziel dieser Reise: der erste Workshop LehRE, organisiert vom Arbeitskreis „Requirements Engineering in der Lehre“ der Deutschen Gesellschaft für Informatik e.V. (GI).

Die Rahmenbedingungen dabei hätten nicht besser sein können – mit viel Sonne und strahlend blauem Himmel hat sich Kiel von seiner schönsten Seite gezeigt. Doch dies war nur ein schöner Nebeneffekt, denn im Mittelpunkt unserer Reise stand der Erfahrungsaustausch zwischen Personen, die Requirements Engineering (kurz: RE) im akademischen oder berufsbegleitenden Umfeld lehren.

Nach einer herzlichen Begrüßung durch die Organisatoren der Veranstaltung, Dr. Andrea Herrmann und Prof. Dr. Rüdiger Weißbach sowie Prof. Dr. Dieter Landes, und einer kurzen Vorstellungsrunde der Beteiligten ging es los mit den ersten fachlichen Vorträgen. Die Hochschule Kempten durfte dabei mit zwei Vorträgen den Anfang machen.

Martina Müller-Amthor stieß mit ihrem Vortrag über „Perfekte Requirements Engineers“ und den Ansatz einer Kompetenzanalyse zur Bestimmung des Lehrumfangs eine rege Diskussion an, wie neben der fachlichen Kompetenz auch die personale Kompetenz, die Aktivitäts- und Handlungskompetenz und die sozial-kommunikative Kompetenz im Rahmen der Lehre vermittelt werden können. Wir sind gespannt auf die weiteren Ergebnisse dieses interessanten Ansatzes!

Alexander Bartel, ebenfalls Hochschule Kempten, stellte Erfahrungen aus der „projekthaften Entwicklung eines regelbasierten Auswertungstools zur Bestimmung der Qualität von funktionalen Anforderungen“ dar. Im Rahmen eines Projektes entwickelte eine Gruppe Studenten in eigenständiger Regie ein web-basiertes Tool, das die Qualität funktionaler Anforderungen nach der Satzschablone und dem REgelwerk der SOPHISTen misst. Im Laufe des Entwicklungsprozesses konnte nicht nur das entwickelte Tool, sondern auch die Anforderungen an das Tool gesteigert werden – ein doppelter Lernerfolg.

Nach einer kurzen Pause durften wir SOPHISTen unseren Blended Learning Ansatz erläutern. Dabei stellten Ulrike Friedrich und Pascal Geis dar, warum Blended Learning der optimale Ansatz zur Vermittlung von Wissen aus dem RE ist, und wie wir unsere Blended Learning Trainings konzipieren. Im Mittelpunkt dabei stand das prozedurale Wissen, also das Anwenden von Wissen an einem praxisnahen Beispiel. Blended Learning bietet die geeignete Plattform dafür, da das selbstständige Aneignen von deklarativem (also theoretischem) Wissen in einer Online-Phase dafür sorgt, dass in einer abschließenden Präsenzphase genug Zeit für das Anwenden des Erlernten vorhanden ist.

Der finale Beitrag von Dr. Jörg Dörr über das „Cooperative Game“ der SOPHISTen konnte sehr gut darstellen, wie Requirements Engineering sehr schnell einen Entwicklungsprozess verbessert. Die gesammelten „Erfahrungen mit einem Requirements Engineering Spiel“ aus mehreren Jahren Einsatz an der Hochschule waren sehr schlüssig und decken sich mit unseren eigenen Erfahrungen.

Im Anschluss an den Workshop konnten wir in netter Gesellschaft der Delegation aus Kempten einen gemütlichen Abend verbringen und unseren Austausch auf fachlicher Ebene vertiefen. Wir hoffen, dass wir unsere Zusammenarbeit intensivieren können, denn es war nicht nur fachlich, sondern auch zwischenmenschlich wieder sehr spannend!

Wir bedanken uns für die tolle Organisation der Veranstaltung und den reibungslosen Ablauf und hoffen auf einen zweiten „Workshop LehRE“ im nächsten Jahr – wir sind gerne wieder dabei!

SOPHIST_Blogeintrag Workshop LehRE - Bild 1

 

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