In der aktuell gültigen Auflage des offiziellen CPRE Buches (Basiswissen Requirements Engineering) und der neuen und vollständig überarbeiteten Version unseres Buches Requirements-Engineering und –Management finden Sie eine Übersicht über Attributtypen für Anforderungen. Diese wurden vom „International Requirements Engineering Board“ (IREB) fest gelegt und sind seit dem fester Bestandteil des Lehrplans zum Certified Professional for Requirements Engineering.
Da wir in unseren Projekten aber häufig feststellen, dass es zu Missverständnissen bezüglich den Attributen „Name“ und „Beschreibung“ kommt. Hier möchte ich etwas Aufklärung für Sie schaffen, falls Sie sich auch wundern, warum jede Anforderung, die eine eindeutige ID hat, auch einen Namen braucht, der bestenfalls auch eindeutig sein soll.
Dem zu Grunde liegt die einfache Erklärung, dass in vielen Requirements Management Tools die konkreten Inhalte einer Anforderung nicht sofort ersichtlich sind, sondern neben der ID über eine Kurzbeschreibung – den Namen – aus maximal 2-3 Wörtern referenziert werden. Erst nach der Auswahl einer Anforderung bekommt der Bearbeiter den detaillierten Anforderungstext zu sehen, welcher in der Beschreibung hinterlegt ist.
Der Vorteil dieser Kurzbeschreibung ist, dass in Gesprächen mit verschiedenen Stakeholdern so einfacher über eine Anforderung gesprochen werden kann, anstatt immer über eine – zugegegeben – eindeutigere, aber im Gespräch unverständliche und meist komplizierte ID zu sprechen.
Requirements Management Tools, in denen die Inhalte der Anforderungen sofort ersichtlich sind, benötigen solche Kurzbeschreibungen natürlich nicht zwingend. Dennoch erleichtert es auch hier die verbale Kommunikation mit den Stakeholdern.
Ich hoffe, ich konnte so die Verwirrung um die von der IREB standardisierten Attributtypen etwas lösen und Sie können diese Attributtypen nun bedenkenlos in Ihren Projekten einsetzen.