Sehen Sie auch die „Begeisterung“ in den Augen Ihrer Stakeholder, wenn es heißt: „Wir machen ein Brainstorming!“ Wenn Sie Ihre Stakeholder ein kleinwenig verstehen können und frischen Wind beim Ermitteln von Anforderungen gebrauchen könnten, haben wir etwas für Sie: Vorhang auf für das Improvisationstheater als kreative Ermittlungstechnik.
Improvisationstheater im Requirements Engineering bringt nicht nur Spaß und Bewegung, sondern auch Anforderungen!
1. Akt – Spielideen sammeln
Schaffen Sie eine gemeinsame Arbeitsgrundlage, indem Sie für alle Anwesenden die wichtigsten Punkte des zu entwickelnden Systems zusammenfassen. Die Teilnehmer brainstormen (ok, ganz ohne geht es nun doch nicht) anschließend zu diesem Thema, sammeln Ideen auf einem Flipchart und stellen sie dann kurz im Plenum vor.
2. Akt – Spielidee auswählen & Rollen verteilen
Die Teilnehmer entscheiden sich nun für eine oder mehrere Szenen, die sie spielen möchten; z. B. kann jeder Teilnehmer mit jeweils einem Strich seine drei Favoriten markieren. Sie merken schon – Improvisationstheater ist leicht umzusetzen und bedarf keiner aufwendigen Vorbereitung oder Requisiten. Klären Sie bevor der Vorhang aufgeht die Rollenverteilung: Wer spielt, wer beobachtet? Wer nicht spielt, beobachtet und hat die Aufgabe, sich Notizen zu möglichen Anforderungen zu machen.
3. Akt – Spielidee umsetzen
Nun aber endlich rauf auf die Bretter, die die RE-Welt bedeuten! Die Teilnehmer haben die Möglichkeit, ihr künstlerisches Talent auszuprobieren. Im Spiel können sie ihre Ideen sofort umsetzen, ausprobieren und erleben. Das verflixte System darstellen, das einfach nicht tut, was es tun soll oder einen ahnungslosen Nutzer mimen bringt lustige und unerwartete Szenen. Sie als Leiter werden beobachten, dass Empathie und Zusammenarbeit im Team gefördert werden. Die Schauspieler gehen aufeinander ein, achten neben Gesagtem auch auf Gestik und Mimik ihres Gegenübers.
Sie werden Lustiges, Innovatives und vorallem Unerwartetes sehen. So eignet sich das Improvisationstheater besonders gut, um Begeisterungsfaktoren zu ermitteln. Durch das Durchleben einer „realen“ Situation werden Usabilityaspekte besonders deutlich. Das Benutzungserlebnis bringt Anforderungen hervor, die auch die beste Souffleuse nicht erahnen kann.
4. Akt – Anforderungen ableiten
Nach einer Szene werten Sie diese gemeinsam mit den Schauspielern und Beobachtern aus. Spannung und Diskussion sind hier ganz normal, will sagen: von Vorteil. Lassen Sie sich also nicht beirren und nutzen Sie das Hin und Her, das Pro und Contra in der Stakeholderrunde für Ihr Ziel, Anforderungen zu ermitteln. Als Richtlinie dienen Ihnen folgende Fragen:
- Wie haben die Schauspieler die Szene erlebt und wie die Beobachter?
- Welche Anforderungen wurden notiert und können verwendet werden?
Bestimmen Sie einen Protokollanten, der die gemeinsam gefundenen Anforderungen dokumentiert und später allen Beteiligten zugänglich macht.
5. Akt – Happy End
Am Ende werden Sie mit einem Happy End belohnt. Gemeinsam mit Ihnen haben die Stakeholder innovative Anforderungen ermittelt und dokumentiert. Gleichzeitig haben Sie alle Beteiligten für non- und paraverbale Kommunikation sensibilisiert und die Zusammenarbeit und Empathie im Team erhöht. D. h. Applaus für alle Beteiligten und ab in eine wohlverdiente Kaffeepause (oder ist es im Theater nicht eher eine Sektpause?).
Sollten Sie bereits Erfahrungen mit dem Improvisationstheater als Ermittlungstechnik gemacht haben, würden wir uns über Ihren Erfahrungsbericht sehr freuen. Doch auch bei Fragen erreichen Sie uns gern telefonisch (0911 – 40 900-0) oder per Email an heureka@sophist.de.