Nach der Arbeit in die Gänge zu kommen, ist nicht immer ganz leicht und schon gar nicht jedermanns Sache. Dass es sich aber hin und wieder lohnt, wurde uns SOPHISTen am 14. März bewiesen. Für uns ging es nur zwei Tage nach deren Wiedereröffnung in die eindrucksvollen Gänge des historischen Kunstbunkers in Nürnberg.
Historisch erschienen zumindest den Nichtfranken unter uns auch die 25.000m² Kellerfläche in Nürnberg, die allein der Bierlagerung dienten. Was aber auf ca. 900m² dieser unterirdischen Fläche passierte, war für jeden von uns beeindruckend und ist ein weltweit einzigartiges Unterfangen. Über einen ebenerdigen, unscheinbaren Eingang wurde mit Beginn des Zweiten Weltkriegs eine Großzahl der Nürnberger Kunstschätze unter die Erde gebracht. Tief unter dem Burgberg, auf natürliche Weise durch meterdicke Felsenwände gesichert, überstanden sie unbeschadet das Grauen des Zweiten Weltkriegs. Welche große logistische Leistung hinter dieser Rettungsaktion steckt, ist schier unglaublich. In 24m Tiefe wurde über 30 Jahre hinweg konstant eine Temperatur von 18°C gehalten. So ist heute in Nürnberg jedes (!) bunte Kirchenfenster ein Original aus Vorkriegszeiten. Ebenso sind der Engelsgruß des Veit Stoß aus der Lorenzkirche, die Reichskleinodien und das „Männleinlaufen“ der Frauenkirche Originale.
Eine ansprechende, nie langweilig werdende Führung gemischt aus Ton- und Videoaufnahmen aus dem Dritten Reich, verschiedene originale Ausstellungsgegenstände und Fotografien gaben uns einen Einblick in dieses Kapitel der Nürnberger Stadtgeschichte.
Ob Bier- oder Weintrinker, ob Einheimischer oder Zugezogener, ob Kulturbanause oder Kunstliebhaber – einen Besuch des historischen Kunstbunkers können wir jedem nur wärmstens empfehlen.
Mehr Informationen gibt’s hier: http://www.felsengaenge-nuernberg.de/