Zum ersten Mal überhaupt widmet sich eine große Ausstellung dem frühen Werk Dürers. Und die SOPHISTen waren live vor Ort. Am 16.08.2012 hatten wir das große Glück eine der schnellvergriffenen Führungen für die Ausstellung zu bekommen. Bereits der Gang zum Gruppeneingang, vorbei an der sehr langen Warteschlange, war es Wert.
Angefangen hat die Führung bei dem Thema „ICH“. In dieser Abteilung konnte man Dürers Selbstbildnisse begutachten. Dürer hat sich in ungewöhnlich vielen Selbstzeugnissen bildlich und schriftlich geäußert und damit das „ICH“ zum Thema der Kunst gemacht. Diese für die Kunstgeschichte einmaligen Ego-Dokumente werden erstmals mit der Selbstentdeckung und Selbstdarstellung der dynamischen städtischen Mittelschicht Nürnbergs in Zusammenhang gebracht, die sich im 15. Jahrhundert immer stärker autobiografisch zu betätigen begann.
Weiter ging es mit dem Thema „IDEALE NACHBARSCHAFT“. Hier waren unter anderem die Bildnisse seiner Eltern Babara und Albrecht zu sehen. Bei diesen beiden Bildern war auch die Rückseite interessant, die Albrecht Dürer unter anderem mit einem Drachen und dem Familienwappen bemalt hatte.
„NACHMACHEN UND NEUMACHEN“ machte anschaulich, woran sich Dürer orientiert, wo er Ambitionen als Neuerer, wo als Optimierer entwickelte. In dieser Sektion war unter anderem das weltberühmte Meisterwerk der Nürnberger Drahtziehmühle zu begutachten.
Als nächstes besuchten wir das Thema „DER DRAMATIKER“. Dieser Abschnitt zeigt Dürers begnadete Erzähl- und Darstellungskunst und denkt rhetorische Parallelen zwischen seinen Bilderfindungen und der Erzähltheorie der zeitgenössischen Poetik auf.
Last but not least kamen wir zur Sektion “NEUE KUNST?“. Dort kann man seine Bilder des berühmten Rindermauls sehen. Die er wahrscheinlich für eine Naturstudie angefertigt hat.
Nach guten 1 ½ Stunden, wir hatten eigentlich nur 1 Stunde gebucht, war die Führung auch schon wieder vorbei. Es war sehr interessant die Werke eines so berühmten Nürnbergers zu sehen. Wir können es nur weiterempfehlen. Also beeilen Sie sich. Die Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum geht noch bis zum 02.09.12.. Rechnen Sie aber mit langen Wartezeiten.
Ich habe die Ausstellung auch besucht und fand sie sehr gut. Eine wirklich hervorragende Schau.