Wie im ersten Teil der Blogreihe erwähnt, ist eine der weit verbreitetesten Statistiken der Chaos Report der Standish Group. Nach dieser Statistik sind in den letzten Jahren nur ca. 30% der IT-Projekte erfolgreich abgeschlossen worden. Obwohl nicht bekannt ist auf welchen Grundlagen die Standish Group ihre Zahlen erhebt – dazu sollte an dieser Stelle ein interessanter Blogbeitrag von Glen B. Alleman „Standish Report and Naive Statistics“ nicht unerwähnt bleiben – ist es umso erstaunlicher in wie vielen Empfehlungen für den „garantierten Projekterfolg“ diese Zahlen zu Grunde gelegt werden. Sei es zur Begründung einer agilen Vorgehensweise, eines guten Projekt- oder Risikomanagements. Im Übrigen lässt sich auch der Einsatz des Requirement Engineerings mit dem Chaos Report wunderbar begründen, da einer der Top-Gründe der letzten Jahre immer wieder die mangelnde Anforderungsspezifikation darstellte.
Es gibt aber auch weitere Untersuchungen zu gescheiterten Softwareprojekten, die an dieser Stelle erwähnt werden sollten.
Auf der einen Seite hat sich die Meinung gebildet, dass nur ca. 10% bis 15% der IT Projekte scheitern. Dazu hat Daniel Liebhart vor 2 Jahren in seinem Blogbeitrag „Endlich in die Tonne mit dem Chaos Report“ einige interessante Quellen aufgenommen. Eine ähnliche Tendenz lässt sich in dem Artikel „The Rise and Fall of the Chaos Report Figures“ von J. Laurenz Eveleens and Chris Verhoef erkennen, die immerhin noch ca. 60% der IT-Projekte als erfolgreich abgeschlossen erachten.
Aber auch die Zahlen des Chaos Reports werden in verschiedenen Studien bestätigt. So hat Dr. Eberhardt Huber mit „Ergänzungen zum Chaos Report“ eigene Untersuchungen mit einfließen lassen.
Welcher Statistik man auch mehr glauben oder trauen mag, so bleibt es unbestritten, dass es genügend Beispiele für gescheiterte IT-Projekte gibt.