Wie wir wahrgenommen werden, hängt von vielen Faktoren ab. Auf einige dieser Faktoren haben wir Einfluss, andere nehmen wir selbst gar nicht wahr. So kann man sich selbst ganz anders sehen als jemand, dem man auf der Straße begegnet, der nichts über einen weiß, als ein Kollege, mit dem man täglich arbeitet, oder ein Freund, den man fast sein ganzes Leben kennt.
Wie wir uns selbst wahrnehmen und wie wir von Menschen in unserer Umgebung wahrgenommen werden, darum ging es in unserem Weihnachtsweiterbildungs-Workshop an dem einige meiner Kollegen und ich teilgenommen haben.
Gestartet wurde mit einer kleinen Übung. Wie kleiden wir uns, wie lässt uns das auf andere Personen wirken und welchen Beruf würde man vielleicht hinter einem Gesicht vermuten, wenn man sich nicht kennen würde – abgeschätzt allein am Äußeren. Zur Übung bekam jeder ein Blatt auf den Rücken geklebt und durfte dann auf die Blätter der anderen schreiben, für was er den anderen gehalten hätte, wenn er nicht bereits wüsste, was der andere beruflich macht. Die Ergebnisse waren äußerst unterschiedlich. So war von „Schauspieler“, über „Kindergärtnerin“ bis hin zu „Pfarrer“ alles dabei.
Neben weiteren Übungen und Theorie gab es auch noch eine kleine Aufgabe zum Abschluss. Zuerst bekam jeder eine Liste mit Dingen, die er von seinem vorgestellten, sinkenden Schiff noch retten konnte, bevor er sich auf eine nahe einsame Insel retten kann. Natürlich kann man nur begrenzt viele Gegenstände mitnehmen. Alleine ist das noch recht einfach, aber sobald man dann in Gruppen diskutieren muss, für was man sich gemeinsam entscheidet, kann es schnell zu Uneinigkeit kommen. Sinn der Übung war nicht das Überleben oder welche Dinge vom Schiff auf die Insel gerettet wurden, sondern, wie man von den andern Gruppenmitgliedern in der Diskussion wahrgenommen wurde. Wurde man vielleicht als zu aggressiv angesehen oder zu zurückhaltend? Oder wie logisch oder emotional ging man an die Diskussion heran?
Alles in allem hat es Spaß gemacht sich im Licht anderer zu sehen, Einblicke in die Sichtweise anderer zu bekommen und ein besseres Bewusstsein dafür zu entwickeln, wie man selbst gesehen wird.
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Titel: Who am I?
Quelle: iStockphoto
Autor: Pekic