Der sportliche Anspruch eines SOPHISTen an eine Sache steht seinen strengen fachlichen und beruflichen Grundsätzen in nichts nach und so versteht es sich von selbst, dass ein Wochenende der Entspannung und des seelischen Ausgleichs am besten im gewohnten Lebensumfeld eines regulären Berufs-SOPHISTEN stattfindet, nämlich im extremen und existenziellen Grenzbereich. Um auch dem wissenschaftlichen Anspruch gerecht zu werden, sollte zugleich der kühne Versuch unternommen werden, die landläufig vertretene Meinung „Sport ist Mord“ anhand dieses Wochenend-Feldversuches empirisch zu überprüfen oder, um es mit den Worten eines bekannten angelsächsischen Raketeningenieurs zu sagen: „Let’s put this to the test!“
Das Ausflugsprogramm startete am Freitagnachmittag mit einer Bergabfahrt der besonderen Art. Es galt, mittels sogenannter “Mountainroller“ auf den Schotterpisten der Berghänge irgendwie nach unten zu gelangen. Das Gefährt der Wahl war ein neolithischer „Stein- und Geröllroller“ der mit seinen überproportionierten Noppenreifen meist auch den versprochenen Halt gab. Die Sicherheitstauglichkeit der Roller wurde aber spätestens dann ad absurdum geführt, als die Bergpfade zu mehrspurigen Hochgeschwindigkeitsstrecken verkamen. Der Verschleiß an Material und Mensch war hoch. Der unerbittliche Berg forderte seine Opfer. Der Wille jedoch war ungebrochen.
Samstag, 2. Tag: Zum eigentlichen Anlass und propagierten Höhepunkt des Ausfluges, dem Canyoning-Trip durch die unerforschten Gebiete von Österreichs einzigem gefühlten 8000er, konnte dann auch nur noch die SOPHIST- Reservebank antreten und diejenigen, die am Vortag durch funktionsuntüchtige Sportgeräte an der Erreichung der firmenintern verordneten Mindestgeschwindigkeit gehindert wurden.
Das Canyoning selbst verlief dann aber in gewohnter SOPHIST-Manier ohne Komplikationen, während sich die Zurückgebliebenen im Feldlazarett des Hotels mit Brettspiel-Orgien, Spontan-Wanderungen und Cocktailbar-Dienstleistungen die Zeit anspruchsvoll vertrieben. Der Riesenspaß, den die Beteiligten beim Canyoning hatten, entschädigte allerdings für die erlittenen Schmerzen der Zurückgelassenen (zumindest rechnerisch).
Am letzten Tag stand dann schließlich noch eine Rodelpartie auf dem Programm, die Dank ausgefeilter österreichischer Ingenieurskunst auch ohne Schnee funktionierte und mindestens genauso viel Spaß bereitete. Dass auch hier aus dem Spektakel kein Debakel wurde, lag zum einen an den gut funktionierenden Bremsen der Rodelapparate und zum anderen am Weitblick der SOPHISTen, die Bremsen zu betätigen. Vielleicht aber auch an der Eigenart mancher, diverse Verletzungen als unverzollte Ware mit zurück über die deutsche Grenze zu führen.
Das Fazit wurde einstimmig in dieser Formel verabschiedet: Sport ist Mord und macht dabei noch Höllenspaß! Und eine Menge Ideen und Vorschläge für das nächste Mal hat jeder von uns bereits im Kopf.