Von der Lösung zum Problem – wie Sie mit Fragetechniken den Problemen auf den Grund gehen können, Teil 3

In den letzten beiden Teilen der Blogserie haben wir uns mit den Fragetechniken zielorientierte und problemorientierte Fragestellungen beschäftigt. Heute gehen wir auf die sogenannten ressourcenorientierten Fragen ein.

Was ist in diesem Zusammenhang eine Ressource? Etwas aus dem geschöpft werden kann ist eine Ressource, also z.B. Personen, die Wissensträger sind oder Personen, die Entscheidungsträger sind. Vorkenntnisse, wie z.B. Workarounds die eingesetzt werden, können auch Ressourcen sein. Aber auch positive Verstärkung, d.h. z.B. die Bestätigung einer Person, indem ihre Fähigkeiten genutzt und eingesetzt werden oder indem ihre Vorlieben berücksichtigt werden. Kurz gefasst wollen wir alles was uns Wissen oder Akzeptanz verschafft unterstützen. Hierfür verwenden wir die ressourcenorientierten Fragen im Requirements Engineering bei der Analyse eines Problems.

Und das sieht zum Beispiel so aus:

  • Was gefällt Ihnen an der jetzigen Situation?
    Sie erfahren, welche Dinge aufrecht erhalten werden müssen, um den Anwender nicht unzufrieden zu machen. Aber Sie erfahren unter Umständen auch, ob es Nutzniesser des Problems gibt.
  • Wie konnten Sie es schaffen so lange mit der Situation zurecht zu kommen und was hat Ihnen dabei geholfen?
    Eine wichtige Frage für Sie um zu erfahren, welche Ressourcen Sie für die Problembetrachtung berücksichtigen müssen. Das können weitere Personen sein, aber auch andere Systeme oder Workarounds die verwendet wurden.
  • Was können Sie besonders gut, was machen Sie besonders gerne?
    Wenn die Fähigkeiten der Mitarbeiter bei der Analyse berücksichtigt werden, kommen Sie zu einem Ergebnis, dass optimal ist (oder zumindest annähernd optimal) und das gut akzeptiert wird. Genauso, wenn Sie die Vorlieben berücksichtigen. Aber in Bezug auf das Problem, geben die Auskünfte darüber Aufschluss, welche Teilprobleme es noch geben könnte, die aber subjektiv nicht als solche erkannt werden oder Situationen, die von unserem Problem beeinträchtigt werden, ist es erst einmal gelöst.
  • Was meint Ihr Vorgesetzter, was Sie besonders gut machen?
    Auch diese Frage zielt darauf ab, die positiven Aspekte der Situation bei der Problemanalyse und späteren –Lösung nicht zu torpedieren, ähnlich wie in der vorhergehenden Frage, nur auch aus der Perspektive des Vorgesetzten betrachtet.
  • Wodurch schaffen Sie es die bestehenden Herausforderungen zu meistern?
    Mit einem Problem muss in der Praxis irgendwie umgegangen werden, damit ein Unternehmen oder ein Unternehmensprozess nicht still steht. Also gibt es bereits Ansätze, wie vorgegangen werden kann, was für das Verständnis des Kernproblems immens hilfreich sein kann.

So viel für heute. Im nächsten Teil der Blogserie erfahren Sie mehr zu den defizitorientierten Fragestellungen, die uns helfen Mängel und Lücken aufzudecken.

Übrigens beschäftigt sich der Lehrplan des IREB e.V. für das Zertifikat für den Certified Professional for Requirements – Elicitation and Consolidation mit diesen und weiteren Techniken für die professionelle Erhebung und Konsolidierung von Anforderungen. Es lohnt sich, einen Blick darauf zu werfen: hier finden Sie mehr dazu.

Wir freuen uns, wenn Sie beim nächsten Mal wieder dabei sind.

Bleiben Sie neugierig!

Ihre SOPHISTen

Quelle:
Balance Akademie, Graz, Lehrmaterial Coaching-Ausbildung http://www.balanceakademie.at/

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