Zeitreise in das mittelalterliche Nürnberg

Heute soll es um das Wahrzeichen Nürnbergs schlechthin gehen, nämlich um die Nürnberger Kaiserburg. Genau dorthin ging nämlich unser letztes Firmenevent. Jeder kennt die Nürnberger Burg, doch Details darüber wissen oft auch Nürnberger nicht. Das fiel mir jedenfalls durch Zufall auf, als ich gerade in der Straßenbahn an der Burg vorbeifuhr. Mit mir in der Straßenbahn war eine ältere Dame mit ihrem Enkel. Wissbegierig, wie Kinder sind, fragte der Kleine seine Oma: „Sag mal Oma, hat in der Burg der Kaiser gewohnt?“ Sichtlich entnervt von ihrem Enkel antwortete die Dame: „Ja, da hat der Kaiser drin gewohnt“. Nun ja, klingt ja auch plausibel: Da die Kaiserburg Kaiserburg heißt, sollte man doch annehmen, dass da auch der Kaiser wohnte. Logisch, denn wo Kaiser draufsteht, muss auch Kaiser drin sein.

Diesem Irrtum wäre auch ich aufgesessen, wäre da nicht unser SOPHIST Event auf der Kaiserburg gewesen. Geführt wurden wir von Anja Schwarz die eine unserer exzellenten Berater ist. In ihrer Vergangenheit hat sie des Öfteren Führungen auf der Burg geleitet. Dadurch konnte sie auch die SOPHISTen mit perfektem Hintergrundwissen zur Burg versorgen.

So standen die SOPHISTen am 24.05.2012 um 16:30 auf der Kaiserburg. Los ging die Führung im großen Rittersaal. Eines der ersten Dinge, die sofort ins Auge stachen, war: „Wo sind die Möbel?“ Na klar, wo ein Kaiser wohnt, da müssen auch die Möbel des Kaisers sein. Doch der Kaisersaal war bis auf eine Truhe und einige Waffen leer. Das hatte aber durch aus seinen Sinn. Denn Anja Schwarz erklärte uns, dass der Kaiser sich wohl in Nürnberg aufgehalten hat, aber er hat dort nicht dauerhaft gewohnt. Die Kaiser und Könige des Mittelalters, so erklärte uns unsere Führerin, hat das „Heilige Römische Reich deutscher Nation“ „aus dem Sattel“ regiert. Das heißt zu gut Deutsch, dass der Kaiser ständig herumreiste. Wenn der Kaiser doch einmal nach Nürnberg reiste, dann stellten die Patrizier (=Adelsstand in Nürnberg) dem König ihre eigenen Möbel zur Verfügung.

Weiter ging es mit der Führung in der Burgkapelle. Auch da war so einiges anders, als man sich so eine Kirche vorstellte. Zunächst einmal wurde streng nach Stand getrennt. Der niedere Adel befand sich ganz unten in der Kapelle, der hohe Adel im 2.Stock und der Kaiser thronte über allen. Und auch Sitzplätze gab es nicht. Die Gottesdienstteilnehmer mussten die Zeit über stehen, und so eine mittelalterliche Messe konnte auch so um die drei Stunden dauern. Der mit Abstand anstrengendste Teil der Führung war das Erklimmen der 113 Stufen des Sinwellturms (sprachlich übersetzt heißt der Turm „sehr runder Turm“), wer diese Hürde jedoch erfolgreich gemeistert hatte, wurde mit einer atemberaubenden Aussicht über Nürnberg belohnt.

Der Abschluss der Führung war am Burgbrunnen, der einer der am besten gehüteten Orte der Burg war. Der Brunnen war deswegen so gut bewacht, da er die Lebensgrundlage für alle Burgbewohner war. Hatte es der Feind geschafft, das Brunnenwasser zu vergiften, mussten sich die Burgbewohner ergeben.
Zum Ausklang kehrten die SOPHISTen in die „Hütt‘n“ ein und ließen sich fränkische Küche Köstlichkeiten servieren.

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